Keine Piaffe

Keine Piaffe. Noch nicht mal ein Trippeln auf der Stelle. Keine graziösen Traversalen oder Serienwechsel. Und dann noch dieser unbequeme Trab. Warum ist dieses Reiten bloß so scheißschwierig?, fragt sich die Frau stellvertretend für alle Mitleidenden und schiebt eine schwere Sinnkrise. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, kommt auch noch Frau Reitlehrerin dazu.

„Atme in deine Körpermitte!“

Und du geh mir weg mit deinen esoterischen Kommandos, denkt sich die Frau und schnappt nach Luft wie ein Goldfisch auf dem Trockenen. „Davon wird’s auch nicht besser!“

„Hast du es denn schon mal probiert? Umschließ den Pfridolin sanft mit deinen Beinen und atme in deine Körpermitte hinein!“

„Immer dieses Atmen!“, bricht es aus der Frau heraus. „Ich kann den Pfridolin überhaupt nicht sitzen, weil er so unbequem ist! Das macht doch keinen Spaß!“

*

„Du kannst ihn nicht sitzen, weil du total verspannt bist und nicht richtig atmest.“

„Ich atme wohl!! Die ganze Zeit!! Diese Atmerei macht mich noch ganz verrückt!!“

Und mich erst. Aber ich bin ja hier nur das Pferd und hab keine Ahnung.

„Guck, und jetzt wölbt der Pfridolin den Rücken auf und läuft schön taktmäßig. Weil du dich aus Versehen beim Sprechen entspannt und den Unterkiefer gelockert hast.“

Die Frau fühlt sich ertappt und macht den Mund schnell wieder zu.

Frau Reitlehrerin fährt fort: „Die Atmung ist eine wichtige Hilfe, die du nicht unterschätzen solltest. Die Zügelhilfen sind total unwichtig. Zuerst kommt der Sitz, dann der Schenkel und ganz zum Schluss die Zügelhilfe. Und die Atmung hilft dir dabei, den korrekten Sitz in der Bewegung zu finden.“

„Das ist ja total einfach!“, jauchzt die Frau.

Frauen glücklich machen? Kann ich 😊

Bildunterschrift: Keine Piaffe, aber ich kann süß gucken.

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Eine Antwort auf „Keine Piaffe“

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