Eine Reitbeteiligung für Horsti

„Und dann hat sie den Tierarzt angerufen, stell dir mal vor!“ Neugierig spitze ich die Ohren. Horsti, der pummelige Braune, von dessen Reitbeteiligung gerade die Rede ist, hatte eine unklare Lahmheit. Oder auch nicht, je nachdem, wer gefragt wurde. Schlussendlich hat sich die Reitbeteiligung erdreistet, den Tierarzt zu rufen. Zu einer Behandlung ist es aber nicht gekommen, weil Horstis Besitzerin dazwischen gegrätscht ist und die Reitbeteiligung in eine Ex-Reitbeteiligung verwandelt hat. Jetzt erzählt sie der Frau, meiner sogenannten Besitzerin, was da im Einzelnen schiefgegangen ist. „Frech, oder?“ „Eine Reitbeteiligung für Horsti“ weiterlesen

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Tante Jenny muss weg

Ein bockender Fast-Hengst

„Hilfe, mein Pferd mag die Urlaubsvertretung lieber als mich!“

Wisst ihr, warum die Frau so selten in Urlaub fährt? Nicht, weil sie das spanische Mähnenwunder und mich so liebt, dass sie sich nicht von uns trennen kann. Auch nicht, weil sich außer ihr keiner vernünftig um uns kümmern kann oder sie sich Sorgen macht, was uns in ihrer Abwesenheit alles zustoßen könnte.

Nein, der Grund ist ein anderer, und zwar schlichte Eifersucht. Sie gönnt es uns einfach nicht, dass wir auch mal Spaß haben.
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Urlaub

Die Frau hat Urlaub und ist jetzt jeden Tag von früh bis spät im Stall. Leider trägt sie dabei meist kurze Hosen und streckt einem bei jeder Gelegenheit ihre kalkweißen Beine entgegen. Zuerst hab ich ja gedacht, sie hätte eine weiße Reithose an, aber dann hab ich gemerkt, dass es ihre Beine sind. Schwächere Charaktere als ich wären weggelaufen, aber der Lutschi in seiner grenzenlosen Naivität hat sie an der Stimme erkannt und ist neugierig hingestiefelt. Manchmal denke ich mir ja, ich müsste besser auf ihn aufpassen, aber so ist es lustiger 🙂

Überhaupt, Urlaub. Wart ihr schon mal mit der Frau in Urlaub? Nein? Da habt ihr auch nix verpasst. Faxe und ich mussten mal mit ihr wegfahren. Die Frau ist ja im Großen und Ganzen niedlich und angenehm charakterschwach, aber sie hat leider auch einige gravierende Persönlichkeitsmängel. Zum einen ist das ihre Schwäche für bunte Pferdeaccessoires, zum anderen ihr unseliger Drang, meine Mähne zu verhunzen. Und dann fährt sie auch noch gern Auto 🙁

Und zwar sogar dann, wenn Pferde hinten dranhängen. Ich habe ja geraume Zeit die Theorie vertreten, dass Faxe und ich nur deshalb hinten im Anhänger mitfahren müssen, damit wir nicht sehen können, wie grauslig sie fährt. Als ob wir das im Pferdehänger nicht genauso mitbekommen würden ^^

Zuerst reißt sie sich ja noch zusammen, aber dann gehen sozusagen die Pferde mit ihr durch. Sie behauptet dann immer, sie habe so fahren müssen, wegen der Kurven und der ganzen Ampeln, aber wenn der Mann fährt, gibt es komischerweise nicht ganz so viele Ampeln und Kurven, durch die man mit Vollgas scherbeln muss. Anscheinend hat der Mann auch herausgefunden, dass so ein Auto nicht nur ein Gaspedal, sondern auch eine Bremse hat, die man vorsichtig und dosiert bedienen kann, so dass Faxe und ich nicht das Gefühl haben, bei jeder Vollbremsung auf der Rückbank des Zugfahrzeugs zu sitzen.

Trotz aller gegenteiligen Bemühungen sind wir aber doch da angekommen, wo wir hinwollten. Es gab nette Boxen und eine tolle Weide nur für Faxe und mich. Da war es dann auch gar nicht schlimm, dass die Frau zwar an meine pastellfarbenen Deckchen gedacht, aber den Sattel vergessen hatte.

Der Mann meinte dann in einem Anflug von Leichtsinn, so einen Urlaub müsste man schon vorbereiten. Also nicht wie bei uns – hopplahopp Quartier klar machen, Sachen in den Koffer schmeißen und am Ziel feststellen, dass man die Hälfte vergessen hat. Das gab erstmal böses Blut und humorloses Verhalten seitens der Frau, aber letztlich ist es dann doch noch ein schöner Wanderurlaub geworden, bei dem Faxe abwechselnd die Frau und den Mann schleppen musste. Ohne Sattel und Reitkappe traut sie sich nämlich nicht auf mich drauf 😉

Die Rückfahrt hat übrigens der Mann übernommen. Er war es auch, dem aufgefallen ist, dass die Frau meine pastellfarbenen Pferdedeckchen und Halfter vergessen hat. Nach einigem Ringen mit sich selbst hat er es ihr dann erzählt. Ich glaube, er hat sie sehr lieb. Auf meiner zarten Seele kann man ja ungestraft herumtrampeln ^^

Ferien oder: Ein Haflinger namens Rosa

Ein Haflinger namens Rosa

Die Frau macht Urlaubsvertretung für eine Freundin und darf deren Pony reiten. Das ist gut, weil ich jetzt mehr frei habe. Und weil die Frau denkt, ich wäre eifersüchtig und mir deshalb mehr Möhren gibt.

Die Frau ist in letzter Zeit ganz jeck darauf, andere Pferde zu reiten, und Rosa liebt sie schon allein wegen ihres Namens. Sie will sich nämlich beweisen, dass es nicht an ihr liegt, wenn es bei uns beiden nicht klappt. Wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt Seit ihrem letzten Buch über positives Denken meint sie nämlich, sie könnte reiten 😉

Die Frau ist also eifrig um das rosa Urlaubsvertretungspony bemüht und reitet täglich darauf herum es täglich. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. In letzter Zeit weniger gut bis gar nicht, weil Rosa, die Haflingerstute (das musste doch irgendwie nicht sein, dass die so heißt, oder?) sich zunehmend schlechter an das korrekte Reiten ihrer Besitzerin erinnert. Bei der Frau kommt sie nämlich mit ihren kleinen Ungenauigkeiten und Mogeleien durch. Die merkt das gar nicht, wenn Rosa (dieser Name!) schummelt.

Rosa ist eigentlich ein weit ausgebildetes und sportliches Pony und wird von ihrer Besitzerin sehr fein und gut geritten. Seitengänge zum Beispiel sind mit minimalen Hilfen abrufbar. Wenn es denn die richtigen sind. Tja.

Wenn die Frau Rosa reitet, sieht das… hm… anders aus. Am ersten Tag ging es noch. Da lief Rosa artig mit fleißiger Hinterhand und schöner Aufrichtung, auf Wunsch auch in Dehnungshaltung. Davon ist inzwischen nicht mehr viel übrig. Das Bäuchlein hängt nach unten durch und die Hinterbeine schlurfen traurig durch den Sand. Zum Ausgleich sind Hals- und Rückenmuskulatur aktiv – der Unterhals wird rausgedrückt und der Rücken ist weg 😛 Rosa läuft also momentan wie ein schwangerer Hirsch durch die Gegend. Weil sie so sitzbequem ist, merkt die Frau das gar nicht. Sie thront stolz wie Oskar obendrauf und findet sich toll.

Mit anderen Worten: Sie kann jetzt auf neue Art nicht reiten 🙂 Zuerst war es nämlich immer meine Schuld, wenn irgendwas nicht geklappt hat. Dann gab es regelmäßig im Urlaub Exkursionen in andere Reitstile, so dass wir nun beide – ich wiederhole: BEIDE – wissen, dass sie insgesamt nicht englisch reiten kann, nicht Western und auch nicht klassisch – barock. Ach so, und tölten kann sie natürlich auch nicht. Sobald sie in einer weiteren Reitweise gescheitert ist, lasse ich es euch natürlich sofort wissen 😛