„Putzen, das mach ich am liebsten!“

Ein schmutziges Pferd, bei dem jemand in den Dreck ein Herz gemalt hat.

„Im Moment putze ich total gern“, schwärmt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin. „Da sieht man wenigstens, was man getan hat!“

Der Mann, der uns vor einiger Zeit zugelaufen und komischerweise immer noch da ist, kennt die Frau noch nicht so gut wie wir und assoziiert saubere Fußböden und Fenster. Er muss halt noch viel lernen. Tatsächlich schrubbt die sogenannte Besitzerin mit Vehemenz und Hingabe am spanischen Mähnenwunder und an mir herum, weil sie uns das Winterfell anscheinend innerhalb von zwei Wochen wegoperieren will. Herausputzen kann man das nicht nennen, wenn die Grobmotorikerin zum Putzzeug greift. Beziehungsweise zu diversen Fellwechselhelfern, die in ihren zwei linken Händen unweigerlich zu Mordwerkzeugen werden. „„Putzen, das mach ich am liebsten!““ weiterlesen

Bitte nicht stören, Winterplüsch is loading

„Dieses Putzen macht total viel Spaß. Vor allem, wenn man direkt Ergebnisse sieht“, schwärmt die Frau, meine sogenannte Besitzerin.

„Freut mich, dass dir das so gefällt. Die Fenster und die Fußböden haben es aber mal wieder nötig gehabt“, antwortet arglos der Mann, der mit Putzen Aktivitäten im häuslichen Nahbereich verbindet.

Die Frau kichert nur und bindet mich am Anbindebalken fest. Jetzt erstmal eine schöne Massage, bei der sie mir liebevoll die abgestorbenen Haare wegstreichelt und meine Durchblutung angenehm anregt, denke ich mir und brummele erwartungsvoll. Danach kann sie mir gern mit den Fingernägeln die Stellen kratzen, wo es am meisten juckt. Dieses Fellwechseln ist ja doch mit allerlei Umständen verbunden: das alte Fell abwerfen, gleichzeitig das neue wachsen lassen – tüchtig warm muss es sein, denn die Nächte sind schon recht kühl. Da macht man sich keine Vorstellung von, woran man da alles denken muss. Das spanische Mähnenwunder zum Beispiel weiß immer noch nicht, worauf es dabei ankommt und wird jedes Jahr vom Winter überrascht. Aber ich schweife ab. „Bitte nicht stören, Winterplüsch is loading“ weiterlesen

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Für euch getestet: StripHair, der Gentle Groomer

Der Lutschi und ich sind jetzt Stripper. Weil wir jetzt so’n Teil namens StripHair haben, das Dreck und olles Fell von uns entfernt. Der Lutschi, der bekanntlich unser spanisches Mähnenwunder ist und immer für Produkttests herhalten muss, weil es um ihn nicht so schade ist wie um mich, will es schon gar nicht mehr hergeben.

Das StripHair ist ein Universalwunderpferdepflegeteil, mit dem man schmutzige Pferde sauber kriegt, das man aber auch zum Waschen und als Schweißmesser verwenden kann. Und AUSSERDEM ist es im Fellwechsel der Knaller schlechthin. Sagt jedenfalls die Werbung. Der Lutschi und ich bereiten uns ja gerade aufs Herbstfell vor und wollten dem StripHair mal auf den Zahn fühlen.
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Fellwechsel is coming

Meine Besitzerin hat einen niedlichen Teddyplüsch im Gesicht, meine Haut fühlt sich an wie Frikassee und mir tut jedes einzelne Haar weh. Und warum? Weil die Frau beschlossen hat, mein Fellwechsel müsste heute stattfinden. Erwähnte ich bereits, dass Geduld nicht ihre größte Stärke ist? Warum also wochenlang täglich flauschige Fellbällchen aus mir herausstriegeln, wenn man mir doch hier und jetzt alles auf einmal ausreißen kann und die Haut gleich mit?

Bei der Umsetzung dieses teuflischen Planes kommen diverse Mordwerkzeuge zum Einsatz, allen voran der Furminator. Das spricht sich so ähnlich wie Terminator und genauso wirkt es auch. Dann gibt es noch den Federstriegel (geht so. Ruppig und pieksig.), den Nadelstriegel (bei richtiger Anwendung ganz angenehm. Aber in den zwei linken Händen der Frau? Vergesst es!) und den Gummistriegel (fühlt sich bei geschicktem Einsatz an wie Fellchenkraulen mit den Zähnen. Bei uns also eher nicht.)

Kann mal bitte jemand meiner empathiefreien Eigentümerin sagen, dass Haareausreißen weh tut? Und dass es weniger mit Fellpflege als mit Flächenakupunktur zu tun hat, was diese Mordinstrumente mit meiner zarten Haut veranstalten? Überhaupt finde ich es grob fahrlässig, solche Enthaarungsartikel ohne Waffenschein an Grobmotoriker wie mein reizendes, aber ungeschicktes Frauchen auszuhändigen. So. Das musste mal gesagt werden.
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180 Grad im Schatten oder: Kann Schimmel werden

Warm warm warm. Mir ist ja so warm, das glaubt ihr nicht. Dunkelbraun ist ja sonst die tollste Fellfarbe überhaupt, weil es nämlich meine ist – Stuti und Else dürfen sie aber gern mitbenutzen 🙂 Jetzt im Moment hätte ich aber doch lieber keinen Pelzmantel an (wobei das sicher doof aussieht) oder einfach eine andere Farbe.

Weiß zum Beispiel. Oder hellbeige-schmutzfarben, was eigentlich dasselbe ist. Oder so cool grau-metallic wie mein spanischer Konkurrent Mitbewerber Companero. Mit grau-metallic kann man bei jedem Wetter angeben und wird nicht müde. Tolle Sache, das. Schätze, das macht mehr Spaß als nassgeschwitzt und genervt auf der Wiese rumhopsen, aber nicht aufhören können, weil man wegen der Temperaturen grade auf 180 ist.

Es ist auch mindestens 180 Grad im Schatten 🙁 Ist so Wetter nicht verboten? Ich dürfte bestimmt nicht so viele Pferde ärgern wie es das Wetter grade tut. Aber bei mir ist die Frau ja immer superstreng. Allen anderen lässt sie die tollsten Sachen durchgehen 🙁

Aber wenn ich erst silber-metallic bin, wird sie sich wundern, jawohl. Von Companero weiß ich, dass es klappt. Er war früher auch ganz dunkel und ist immer heller geworden. Er hat mehrere Fellwechsel dafür gebraucht, aber ich bin ja viel schlauer als er. Bei mir reicht bestimmt einer 🙂

Überhaupt, dieser ganze Fellwechsel. Was das für eine Arbeit macht! Und die Menschen jammern, als ob sie die Einzigen wären, die damit was zu tun hätten. Typisch. Wer muss sich denn immer merken, ob die Tage länger oder kürzer werden und sich das Fell entsprechend wachsen lassen? Naaa? Und jetzt auch noch die Konzentration auf die Wunschfarbe.

Ihr sagt der Frau aber nix, ja? Ich möchte ihr dummes Gesicht als Erster sehen.