„Putzen, das mach ich am liebsten!“

Ein schmutziges Pferd, bei dem jemand in den Dreck ein Herz gemalt hat.

„Im Moment putze ich total gern“, schwärmt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin. „Da sieht man wenigstens, was man getan hat!“

Der Mann, der uns vor einiger Zeit zugelaufen und komischerweise immer noch da ist, kennt die Frau noch nicht so gut wie wir und assoziiert saubere Fußböden und Fenster. Er muss halt noch viel lernen. Tatsächlich schrubbt die sogenannte Besitzerin mit Vehemenz und Hingabe am spanischen Mähnenwunder und an mir herum, weil sie uns das Winterfell anscheinend innerhalb von zwei Wochen wegoperieren will. Herausputzen kann man das nicht nennen, wenn die Grobmotorikerin zum Putzzeug greift. Beziehungsweise zu diversen Fellwechselhelfern, die in ihren zwei linken Händen unweigerlich zu Mordwerkzeugen werden. „„Putzen, das mach ich am liebsten!““ weiterlesen

Buh, Reiter!

Ein Pferd guckt nachdenklich in die Kamera

Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, kommt jetzt nur noch im Schutz der Dunkelheit in den Stall. Das muss man sich mal vorstellen: Man ist gerade komplett auf Essen, Chillen und Schlafen eingestellt, zack, steht die sogenannte Besitzerin vor einem und leuchtet einem mit ihrer Kopflampe ins Gesicht. Erst hat sie noch den gesamten Hof illuminiert, das fanden die Stallbesitzer aber nur so semi. Deshalb verkleidet sie sich jetzt als Grubenarbeiter und erschreckt einen zu Tode. Und warum das Ganze? Ich will es euch verraten: Bis vor kurzem waren ja nur Sportreiter unten durch. Vor allem bei der Frau, aber irgendwie auch bei allen anderen. Dann ist irgendwas passiert und jetzt sind Reiter insgesamt böse. Und zwar alle. Finde ich gar nicht schlimm, ich bin ja bekanntlich Freizeitpferd. Mein Herz hängt nicht an der Arbeit und dem Rumschleppen, nein, ich bin derjenige, der für die Freizeit zuständig ist. „Buh, Reiter!“ weiterlesen

„Buh, Sportreiter!“

Buh, Sportreiter, sagt die Frau, meine sogenannte Besitzerin, als wir eierig um Frau Reichundschön herumtraben, die mit ihrem Expensive Edelbert noch einmal die Dressuraufgabe für das nächste Turnier durchgeht. Frau Reichundschön rümpft die vornehme Nase, reitet entspannt die Aufgabe durch, tätschelt dann ihren Edelbert und trabt zum Abschluss locker-flockig leicht. Trotz Sitzprothese und Lackledertrense. „„Buh, Sportreiter!““ weiterlesen

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„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“

Ein Pferd guckt fragend in die Kamera

„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“, erkundigt sich die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Die hat ja gerade wieder so Anfälle von Mut und Abenteuerlust. Ich finde das gut, frage mich aber, wieviel sie von den Beruhigungskräutern in der Futterkammer genascht hat. Ob das wohl bleibende Schäden hinterlässt? Stay tuned, ich werde berichten. Aber zurück zu den Stangen. Frau Reitlehrerin strahlt. „Oh, vieles! Du kannst sie dir passend für alle Gangarten hinlegen und da die Bewegungsqualität verbessern. Stangenarbeit hilft beim Muskelaufbau und verbessert die Koordination. Und vor allem bringt sie Spaß und Abwechslung!“ „„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?““ weiterlesen

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Schrödingers Keks

Der Kopf vom Lutschi, in Erwartung von Leckerli

Kennt ihr das, wenn etwas da ist, aber andererseits auch nicht? Wie zum Beispiel die Pferdeleckerli in der rechten Jackentasche. Also nicht von mir, ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. Nein, gemeint ist natürlich die rechte Jackentasche der Frau, meiner sogenannten Besitzerin. Wenn die ausnahmsweise mal nicht auf mir rumsitzt, sondern mich zum Beispiel führt, tut sie das auf der linken Seite, weil das anscheinend so üblich ist. Ich kann also problemlos den Kopf in ihre rechte Jackentasche stecken oder es zumindest versuchen. Unternehmungslustigere Pferde wie zum Beispiel der Lutschi, was unser spanisches Mähnenwunder ist, fressen gleich die ganze Jacke mit. Gibt aber Ärger, weil: offiziell sind gar keine Kekse da. Schrödingers Keks, quasi. „Schrödingers Keks“ weiterlesen

Ist alles der Lutschi schuld

Das spanische Mähnenwunder mit Flauschi-Halfter vor winterlichem Hintergrund

Der Lutschi, was unser spanisches Mähnenwunder ist und mit vollem Namen Lucero heißt, hat sich letztens danebenbenommen und seitdem ist er alles schuld. Alles. Sonst war es ja immer meine Schuld, wenn was nicht klappt – reiten, ausmisten, longieren, sucht es euch aus. Oder die vom Mann, weil der falsch geguckt hat, falsch gefilmt oder einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Während das spanische Mähnenwunder süß geguckt hat und der kleine Goldschatz war. Tja, die Zeiten haben sich geändert. Gestern noch Seelenpferd, heute bööööser Lutschi. Herrlich. Ich feiere das.

Es fing an mit „Böser Lutschi, lass sofort meinen Jackenärmel los!“ Da hatte er wohl akuten Hunger oder akuten Übermut oder möglicherweise beides. Fand die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, aber so semi, dass der kleine Goldschatz seine Zähne in ihrem Jackenärmel vergraben hat. Vor allem, als die Jacke dann von ganz allein, sagt der Lutschi, kaputtgegangen ist. Da war vielleicht was los. „Ist alles der Lutschi schuld“ weiterlesen

Fast Springreiten

Ein sehr hübsches Pferd schaut in die Kamera und streckt die Zunge heraus

Wir machen jetzt Springreiten. Also, fast. Es hat jedenfalls mit Stangen zu tun, die im Weg rumliegen. Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, ist ja amtlich anerkanntes Naturtalent in allem, und jetzt bildet sie sich ein, eine zweite Ingrid Klimke zu sein, furchtlos und verwegen. Und da gehört nun mal Springen dazu. Oder Cavaletti. Oder wenigstens Stangen auf dem Boden. Der Mann, der uns vor einiger Zeit zugelaufen und komischerweise immer noch da ist, muss ihr dabei assistieren und verstreut weisungsgemäß Sprungstangen auf dem Boden. Schnell stellt sich heraus, was man dabei alles falsch machen kann. Nämlich alles. „Fast Springreiten“ weiterlesen

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„Es hat Ohren?!“

Süße Pferdeöhrchen, von hinten gesehen

„Versuch mal, den Pfridolin an der offenen Zirkelseite außen mehr zu begrenzen“, ruft Frau Reitlehrerin.

Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, und ich sind nämlich gerade auf unseren legendär eckigen Zirkelrunden unterwegs und Frau Reitlehrerin hätte gern, dass der Zirkel eben, nun ja, runder wird. Solang wir uns an der Bande entlang hangeln, fällt es nicht so auf, aber wenn es dann Richtung offene Zirkelseite geht, bauen wir vor X schon stark ab und ab X lassen wir nochmal deutlich nach, so dass es immer spannend ist, ob wir die Kurve noch kriegen oder in die andere Hallenhälfte taumeln. „„Es hat Ohren?!““ weiterlesen

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Winterzeit, wunderbare Winterzeit

Reithalle ohne Reiter.

Winterzeit ist Hallenzeit. Entweder es regnet, schneit, der Boden ist gefroren oder alles zusammen. Wer kennt es nicht: Lilly will freispringen, Anna longieren und Chrissie Bodenarbeit machen, und zwar gleichzeitig. Mirja möchte Reitkunst treiben. Fehlt nur noch die sogenannte Besitzerin, die mit Halsring reiten will, also in unserem Fall ohne Lenkung. „Winterzeit, wunderbare Winterzeit“ weiterlesen

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