Diät und so, ihr kennt das

Die Weihnachtstage sind nicht spurlos an der sogenannten Besitzerin vorbeigegangen, sie ist ganz schön mopsig geworden. Dafür brauche ich keine Waage, das merke ich schlicht und ergreifend daran, dass ich fast in die Knie gehe, sobald sie sich auf meinen Rücken schwingt.

Eine Waage gibt’s auch nicht mehr, erfahre ich soeben. Der Mann hat der Frau ein Superduperüberraschungsgeschenk gemacht und ihr eine Digitalwaage mit eingebautem Thermomix, Massage-Funktion und Körperfettanalyse und auch sonst allem Zipp und Zapp verehrt, was die Frau mit großer Undankbarkeit aufgenommen hat. Das unglückselige Geschenk wurde direkt in den Keller verbannt, wo es auf den nächsten Sperrmüll-Termin wartet. Ich mag mich irren, aber mir scheint, der Haussegen hängt unweihnachtlich schief. „Diät und so, ihr kennt das“ weiterlesen

Die Pferdewaage

Ein dickes Pferdehinterteil

Kennt ihr die Pferdewaage? Also ich schon. Und ich sage euch, sie ist harmlos.
Ich kann gar nicht verstehen, warum sich manche Leute davor fürchten, auf die Waage zu gehen. Ok, sie kommt mit einem Pferdeanhänger an. Da wundert man sich doch.
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Die Frau hat ein Barockpferd

Der Lutschi im Profil

Der Lutschi ist mal wieder was Besonderes. Typisch. Wenn ich um die Hüften so schwabbelig wäre wie unser spanisches Mähnenwunder, wäre ich schon längst mit einem kleinen Heunetz und einem großen Sportprogramm zwangsbeglückt worden. Aber ich bin ja auch nur ein Hannoveraner Fast-Hengst und kein Lutschi. Der kriegt nämlich durch seinen treudoofen Dackelblick eine Extrawurst nach der anderen. Weil er ein Barockpferd ist. Das sagt jedenfalls die Frau, unsere gemeinsame Besitzerin, mit wichtiger Miene.
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#Pfeihnachten steht vor der Tür

Liebes Christkind,

ich wünsche mir
– ein eigenes Shetty, das alles tun muss, was ich ihm sage
– und dass meine Besitzerin ein paar Kilo abnimmt.

Bald ist nämlich Pferdeweihnachten – kurz Pfeihnachten – und ich kann mir was wünschen. Es ist ja nicht so, als ob ich das nicht ständig täte, aber mein Kumpel Faxe, der immer so tut, als würde er sich auskennen, behauptet, im Dezember stünden die Chancen nicht schlecht, dass tatsächlich etwas von dem, was man sich wünscht, in Erfüllung geht. Und da hätt ich halt gern ein eigenes Shetty. Weiterlesen

Ein Herz und eine Seele oder: Mein Weg zu Else

Pferde auf der Weide

Die Pferdeflüsterei hat eine ganz tolle Aktion gestartet, und ich darf mitmachen, weil mich Dani von Fair Riding Corp nominiert hat. Und zwar geht es darum, dass man seinen Weg zum Pferd beschreibt, und wer könnte das besser als ich. Schließlich mach ich den jeden Tag mehrmals in verschiedene Richtungen, oft auch sehr schnell 😉

Also eigentlich heißt es „Wie werde ich mit meinem Pferd ein Herz und eine Seele“, aber ich hab ja leider kein eigenes. Zuerst dachte ich noch, ich würde ein eigenes Pony kriegen, aber dann hat die Frau stattdessen den Lutschi gekauft. Der ist zwar auch ganz unterhaltsam, weil er nicht so schlau aus der Wäsche guckt, aber er ist halt nicht mein eigenes Pferd. Das ist Else zwar auch nicht, aber immerhin haben wir eine On-Off-Beziehung, und das geht ja schon mal in die richtige Richtung.

Das mit Else hat sich ganz zufällig ergeben, weil sie in die Box neben meiner eingezogen ist, und zwar ohne mich vorher zu fragen. Dann hat sie sich eingebildet, ich wäre ohne sie völlig hilflos und sie müsste alles haarklein mit mir besprechen. So etwa:
„Pfridolin, meinst du wirklich, du solltest das noch essen?“
„Ja, das sollte ich. Es sieht lecker aus.“
„Aber sooooviel Kraftfutter! Wozu ist das gut?“
„Es macht mich kräftig. “
„Und dick.“
„Selber dick.“
Na ja, und dann gab ein Wort das andere. Wie bei so nem alten Ehepaar.

Es gab aber auch schöne Zeiten, zum Beispiel, wenn ich sie in den Hintern gezwickt habe und sie nicht schnell genug war, um sich zu wehren. Das war damals, in unserer romantischen Phase. Mittlerweile ist sie verdammt schnell geworden. Ihr Sinn für Humor hat sich leider nicht in demselben Maß entwickelt ^^

Nun hat Else ja beileibe nicht nur schlechte Seiten. Sie fand meine grausam verhunzte schief geschnittene Mähne abscheulich, mich selbst aber süß. Das ist vielleicht ein zweifelhaftes Kompliment, aber jemand mit meinem Frisurenproblem darf nicht wählerisch sein. Außerdem gibt es ganz schön viel Else, weil sie nicht gerade klein oder schmal ist. Das ist auch gut, weil man sich wahlweise dahinter verstecken in ihrem Windschatten aufhalten oder in ihrem Schatten grasen kann. Unglücklicherweise hat sie mal viel Sport getrieben und weiß also, dass es so etwas wie Muskeln gibt. Die vermisste sie sehr schnell bei mir, was zu unsachlichen und ungerechtfertigten Kommentaren über meine Figur führte. Schließlich bin ich ein barockes Dressurpferd, das muss einen tiefen Schwerpunkt haben.

Dann lernte sie Konrad, den Totilas für Arme das Sportpferd kennen, und ab da war es ganz vorbei. Ständig hat sie an mir und meinem Body rumgemeckert. Und wenn sie nix gesagt hat, hat sie geschnarcht. Oder hungrig mit ihrem Heunetz gekämpft, weil sie selbst nicht die Allerschlankste und die meiste Zeit auf Diät ist. Das kann einem schon die Laune verderben, und meine gleich mit 😉

Aber nun ist ja wieder Frühling und ich fühle mich sehr romantisch, wenn ich an Else denke. Bin ja schließlich ein Fast-Hengst, hehe. Außerdem hat mich Else letztens so verträumt angeguckt. Das kann nur eins bedeuten: Sie liebt mich.

Ich werde mich also ganz unauffällig an sie heranpirschen, ihr tief in die Augen schauen und sie gekonnt um den Finger Huf wickeln. Zweierlei kommt mir dabei zugute: Wir stehen auf derselben Weide und Else trägt tagsüber eine Fressbremse. Mit anderen Worten: Sie kann mich nicht beißen 😉 Das vereinfacht meine Annäherungsversuche kolossal, zumal ich mir vorgenommen habe, sie nicht auf das Ding in ihrem Gesicht anzusprechen. Vielleicht kann ich auch punkten, wenn ich ihr beim Ausziehen und/oder Zerstören helfe? Das ist sicher sehr romantisch und nächstenlieb, weil es eine gute Tat ist. Die Wiese ist groß genug, so dass man uns nicht so schnell findet. Und die zerstörte Fressbremse auch nicht. Sollen auch gar nicht gut für die Zähne sein, die Dinger, hab ich gehört. Das wäre dann schon meine zweite gute Tat. Da kann Else doch gar nicht anders als mit mir ein Herz und eine Seele sein, oder? 😉

Was mich jetzt aber doch mal interessieren würde: Wie war eigentlich dein Weg zum Pferd, liebe Miri von Mein Faible?

P.S. Wer schon alles dabei war:
Christina von Herzenspferd
Dani von Fair Riding Corp
Tanja von Tash Horse Experience
Akki von Fü(h)rpferd

Erst der Kamm und dann das Herz

Else und ich haben ja mittlerweile Gefallen an diesem Quadrilledingsda gefunden. Zum einen hat das totalen Event-Charakter – Musik! Viele Pferde! Viele Menschen! Große Verwirrung! – und zum anderen sind die ungewohnten Figuren eine nette Abwechslung zu dem langweiligen Kringelreiten, das üblicherweise im Winter stattfindet.

Else entwickelt sich zu einem regelrechten kleinen Sonnenschein. Das erkennt man daran, dass sie mich nur noch ganz selten zwicken will und ihre Hinterbeine meistens bei sich behält. Frauen sind ja oft rätselhaft und schwer zu durchschauen, aber bei Else ist es relativ einfach 🙂 Dass es mir gefällt, erkennt man am Gesichtsausdruck und dem weihnachtlichen Glanz in meinen Augen. Und natürlich an den Freudensprüngen zwischendurch.

Die Frau findet Quadrillereiten auch toll. Jedenfalls meistens. Nämlich immer dann, wenn ich gerade nicht herumhüpfe und wenn ihr Elses Reiterin vorgesagt hat, was sie als nächstes tun muss. Dann freut sie sich. Frau Reitlehrerin freut sich auch. Ich glaube, am glücklichsten ist sie darüber, dass Elses Reiterin – als Einzige, glaube ich – den Durchblick hat und allen anderen vorsagt, was sie tun müssen, so dass Frau Reitlehrerin nicht in einem wilden Durcheinander unter die Hufe kommt und mit einem weißen Taschentuch wedeln muss. Das ist im letzten Jahr aber nicht so oft fast gar nicht vorgekommen.

Wir sind jetzt auch zu einer weiteren Figur vorgedrungen. Nach dem Kamm haben wir das Herz ins Programm aufgenommen. Faxe meint, es wäre total romantisch. Ich übersetze das damit, dass diese Figur die einzige ist, bei der er auch mal die Chance hat, seiner Quadrillenpartnerin in die Augen zu gucken 🙂 Lotta ist nämlich ansonsten einfach zu schnell für ihn nicht vom Geist der Weihnacht beseelt und wartet gewöhnlich nicht auf ihn. Faxe meint, er wäre auch vertikal benachteiligt, weil Lotta die längeren Beine hat.

Aber zurück zum Herz. Dabei reitet man auf der Mittellinie paarweise nebeneinander her (Romantisch! Wenn man nicht Faxe heißt und seiner Partnerin hinterherschnaufen muss.) und macht auf ein Kommando eine Kehrtvolte, und zwar das rechte Pferd nach rechts und das linke Pferd nach links. Gleichzeitig. Die Kehrtvolte führt zurück zur Mittellinie, wo man sich mit seinem Quadrillenpartner wiedertrifft. Das heißt, das letzte Quadrillenpaar führt jetzt die Quadrille an. Dann reitet man geradeaus weiter, meistens zurück zur kurzen Seite, und teilt sich dann wieder auf.

Was dabei alles schiefgehen kann:
1. Beide Reiter machen eine Kehrtvolte nach rechts.
2. Beide Reiter machen eine Kehrtvolte nach links.
3. Beide trennen sich vorschriftsmäßig und machen die Kehrtvolten in die richtige Richtung, reiten die Wendung aber nicht gleich groß.
4. Sie kriegen es so wie oben hin, treffen sich aber nicht auf der Mittellinie, weil die Frau wieder auf meinen Hals runtergeguckt hat anstatt zu schauen, wo Else gerade ist.
5. Es gibt einen Stau, weil Faxe auf der Mittellinie stehen bleibt, um zu äppeln.

Es wird natürlich nicht einfacher, wenn- so wie bei der Frau – eine Rechts-Links-Schwäche dazukommt. Manchmal klappt es aber doch, und dann freuen sich alle. Das Schöne bei so einer Quadrille ist ja auch, dass die Zuschauer gar nicht so genau wissen, welche Figuren wann an der Reihe sind, da kann man prima pfuschen. Also soweit alles im grünen Bereich.

Jetzt wird es aber langsam doch ernst und die Frau muss sich in die weiße Reithose zwängen, die letztes Jahr noch gepasst hat. Wenn sie ehrlich ist, war die Hose eigentlich schon letztes Jahr ein bisschen eng, aber wenigstens ging der Reißverschluss noch zu. Die Stoffe sind ja ziemlich elastisch 😉

Ich sag ja schon länger, dass sie Diät machen muss und ein Heunetz braucht, aber mir glaubt ja keiner. Wahrscheinlich wird das wieder so ein Last-Minute-Abstecher ins Reitsportgeschäft. Ist ja ein Notfall. Komischerweise ist die Frau nie die Einzige, die dort „ganz schnell“ und „mal eben“ auf den letzten Drücker was einkaufen will. Und blöderweise hat man auch bei den Reithosen die Schnitte oder die Größen oder was weiß ich geändert, so dass sie mehrfach hektisch und leicht bekleidet zwischen den Regalen und der Umkleidekabine hin- und herlaufen muss. Sowas würde sie aber nie erzählen. Sowas erzählt immer nur der Mann, der sie bei solchen Aktionen dadurch unterstützt, dass er gemütlich in einer Ecke sitzt und Kaffee trinkt. Und er erzählt es auch nicht auf der Stallgasse rum, sondern nur mir. Weil wir nämlich Kumpels sind.

So, und jetzt sag ich Else, dass ich mir zu Weihnachten Liebe wünsche. Ich bin gespannt, obs klappt 🙂

Moppelalarm

Wir sind jetzt alle bei den Weight Watchers 🙁 Unfreiwillig, versteht sich 🙁

Alles fing damit an, dass sich unsere Besitzerinnen und Besitzer auf irgendsoeine Info-Veranstaltung begaben und um 180 Grad gedreht komplett gehirngewaschen vollkommen geläutert zurückgekehrt sind. Zu unserem nicht geringen Entsetzen wurden wir allesamt zum Abnehmen und Sport treiben vergattert.

Vor allem bei den adipösen Bewegungsallergikern Haflingern (außer Rosa natürlich, der Streberin) und Tinkern wurde das Projekt “Moppelalarm“ mit großem Unmut aufgenommen, und es wurden sogar Stimmen laut, die unsere Reiterinnen und Reiter zu gleichem Tun aufforderten. Ich habe ja bisher immer nur die kleine dicke Frau rumgeschleppt und einmal den Mann. Ui, war der schwer. Noch schwerer als die Frau, was ich mir bis dato gar nicht vorstellen konnte. Aber ich schweife ab. Was ich sagen will, ist, dass mir der Vergleich fehlt. Ich denke aber, dass es ihr sicherlich nicht schaden kann, wenn sie auch ein paar Kilo abnimmt. Vielleicht hätte sie dann auch mehr Körperspannung als ein sehr krankes, nasses Handtuch, wer weiß? 😉

Zum Thema Bewegung (oder vielmehr „Bewegung, Bewegung, Bewegung“, wie die Frau das nennt) muss sie sich keine Vorwürfe machen. Nö, wirklich nicht. Ich armer Schatz muss ja jeden Tag turnen, es könnte aber für meinen Geschmack öfter ins Gelände und weniger auf den Platz gehen. In der Halle sind wir nicht so oft, weil da ein Spiegel ist, in dem die Frau sehen kann, wie schlecht sie reitet es an der frischen Luft gesünder ist.

Bei den anderen Menschen gibt es allerdings welche, die selber auch ein bisschen bequem sind und immer einen guten Grund haben, warum sie ihr Pferd grade nicht bewegen können, wollen oder müssen. „Der steht doch den ganzen Tag draußen und bewegt sich selbst“, zum Beispiel. Ja, aber nur von einem Grashalm zum nächsten. Da muss die Lunge nicht sonderlich bei arbeiten, und die Muskulatur genauso wenig 😉 Oder es ist zu heiß, zu kalt, zu nass oder zu trocken. Da frag ich mich dann schon, wozu man überhaupt ein Pferd hat? Immer wieder gern kommt auch der Spruch: “Ich bin Freizeitreiter!“, was anscheinend als Begründung dafür ausreichen soll, wenn man sein Pferd nur einmal pro Woche bewegt. Ums Feld jückeln ist zwar eine schöne Freizeitbeschäftigung für Mensch und Tier, ersetzt aber keine sinnvolle Gymnastizierung, geschweige denn eine Ausbildung. Ich selber bin ja stinkendfaul und weiß eigentlich gar nicht, warum ich hier sowas an die große Glocke hänge, aber vielleicht will ich auch nur, dass es den anderen nicht besser geht als mir und sie genauso viel tun müssen wie ich 😉