Für euch getestet: OsteoDressage Online-Seminar Masterkey

Frau Möller im Trab-Schulterherein

„Eine Offenbarung“, vertraut die Frau, meine sogenannte Besitzerin, unserer Frau Reitlehrerin an. „Als wäre ein Hebel umgelegt worden. Ich kann mit einem Mal die Bewegung durch den ganzen Körper fließen lassen und gezielt einzelne Körperteile ansteuern… und der Pfridolin läuft wie ein Glöckchen, ohne dass ich irgendwas dafür tun muss. Bombastisch. Unglaublich.“

Nein, die sogenannte Besitzerin nimmt keine Drogen. Außer vielleicht die Beruhigungskräuter in der Futterkammer. Was sie so dermaßen geflasht hat, dass sie keinen klaren Satz mehr äußern kann, war ein Online-Reitkurs. Das hat sich zu Beginn aber ganz anders angehört: „Ein Online-Reitkurs???? Was soll ich denn mit dem Quatsch? Vom Video gucken lern ich doch nicht reiten. Da muss jemand vor Ort sein und mich direkt korrigieren!“ „Für euch getestet: OsteoDressage Online-Seminar Masterkey“ weiterlesen

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Besser reiten, ohne zu reiten oder: Läuft für mich

Es gibt Neuigkeiten: Frau Reitlehrerin ist wieder da! Und die sogenannte Besitzerin hat einen neuen Spleen. Aber der Reihe nach.
Es fing damit an, dass die sogenannte Besitzerin bei Frau Reitlehrerin zu Kreuze gekrochen ist, damit die ihr verzeiht, dass die sogenannte Besitzerin fremdgegangen ist und bei Herrn „Außen mehr Gas!“ Unterricht genommen hat. Wobei – Unterricht kann man das ja nicht nennen, außer „sehr cool“ und den unsterblichen Worten „Außen mehr Gas“ hat der ja nix von sich gegeben. Aber billig war er.

Jetzt ist Frau Reitlehrerin wieder da, die immer noch unfassbar günstig ist, wenn man bedenkt, was man dafür geboten bekommt. Weil sie nämlich weiß, was sie tut. Im Gegensatz zur sogenannten Besitzerin 😛 Außerdem: Kein Telefonieren während des Unterrichts. Kein Stuhl- und Gesprächskreis an der Bande, weil Frau Reitlehrerin mitläuft und die ganze Zeit aufpasst, ob und was die Frau gerade wieder anstellt. Keine Piaffe, aber die vermisse ich auch nicht. Und keine Leckerli, die vermisse ich schon sehr. Aber irgendwas ist ja immer. „Besser reiten, ohne zu reiten oder: Läuft für mich“ weiterlesen

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Warum?

„Warum tun wir das eigentlich?“, fragt die sogenannte Besitzerin, während sie sich zu ihrem rechten Fuß hinabbeugt.

„Damit du lockerer wirst“, antwortet Frau Reitlehrerin. „Und jetzt zur anderen Seite!“

„Nein, das meine ich nicht. Ui, das ist aber schwierig. Moment, ich habs gleich.“ Mit einem Ächzen richtet sie sich wieder auf.

„Sehr gut“, lobt Frau Reitlehrerin. „Und jetzt versuchst du mal, mit deinen Füßen Achten zu zeichnen.“

„Das geht nicht. Dafür sind die nicht gemacht“, verweigert sich die Frau, lässt sich dann aber doch zu einem Versuch überreden. „Nein, ich meine – warum machen wir das eigentlich, diese ganze Quälerei? Turnen auf dem Pferd, sich in der vollen Reithalle zum Affen machen… dieses ganze Reitunterrichts-Gedöns halt?“ „Warum?“ weiterlesen

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Die Frau macht Hula-Hoop

Ein schwarzes Pferd mit offenem Maul. Es sieht aus, als würde es lachen.

Die Frau ist ja eher so’n Steifftier. Damit sie wenigstens ein klein bisschen Gefühl für ihre Kehrseite bekommt (und besser damit denken lernt), macht Frau Reitlehrerin mit ihr Sitzübungen. Ich bin wie immer unersetzlich und muss sie dabei rumschleppen, weil der Lutschi noch zu unreif für so wichtige Aufgaben ist.

Als erstes kommt die Zifferblattübung. Sie soll sich vorstellen, sie würde mitten auf einem Zifferblatt sitzen und soll dann das Becken auf die 12 kippen oder auf die 3 oder die 6. Manchmal wird auch gekreist, immer ringsum. In der Zeit hab ich frei und kann an Stuti denken. Das ist also ziemlich ok.

Natürlich hat die Frau hieran was zu meckern. Wie könnte es auch anders sein ^^. Ihre Beschwerden zielen hauptsächlich darauf ab, dass sie mir meine Freizeit mißgönnt und denkt, die Bewegungsanteile wären ungleich verteilt. Außerdem meint sie (völlig zu Recht), sie sähe blöd aus, wenn sie die Hüften so schwingt. Zitat: Wie eine Samba-Tänzerin mit Bauchschmerzen. Da muss sogar Frau Reitlehrerin lachen. Das hilft der Frau aber nicht, sie muss weiter Tschakka-Lakka mit dem dicken Hintern machen ihr Becken mobilisieren.

Die Frau findet das doof und will mit Frau Reitlehrerin diskutieren. Das tut sie ja oft, wenn irgendwas nicht klappt – also eigentlich ständig. Wozu das denn überhaupt gut wäre. Sie würde reiten wollen und sich nicht hüftenschwingend lächerlich machen. Piaffe, Passage und solche Dinge. Oder Garrocha!

Frau Reitlehrerin erklärt zum fünfundachtzigtausendsten Mal – aber immer noch sehr geduldig, wie ich finde –, dass richtiges Reiten halt nur aus einem korrekten Sitz heraus funktionieren würde. Der Sitz wäre die Basis für alles andere. Die Frau nörgelt, das würde sich aber ganz schön ziehen. Sie würde bestimmt schon seit einem Jahr ganz viel auf mir rumturnen, wann denn nun endlich der korrekte Sitz da wäre? Das wäre ein Dauerprojekt, erwidert Frau Reitlehrerin. Am Sitz müsste man immer arbeiten. Auch die Profis? fragt die Frau bang. Auch die Profis, nickt Frau Reitlehrerin.

Seufzend fügt sich die Frau ins Unvermeidliche und fragt, ob sie denn außer Reiten noch etwas tun könnte, um lockerer zu werden. Klar, meint Frau Reitlehrerin. Wie wäre es denn mit Hula Hoop? Die Frau kichert, Hula Hoop hätte sie als Kind viel gemacht. Das wär ja total einfach! Na dann, lächelt Frau Reitlehrerin und stellt reiterliche Erfolge in Aussicht. Die Frau hat Blut geleckt und kauft sich bei nächster Gelegenheit so ein Gerät.

In der nächsten Reitstunde hat sie sich dann darüber beschwert, dass die heutigen Hula-Hoop-Reifen alle nix taugen würden. Die würden ja dauernd runterfallen. Der Plan wäre eigentlich gewesen, den Reifen gefühlte Ewigkeiten um ihre biegsamen Hüften tanzen zu lassen und nicht, sich dauernd zu bücken. Unverschämtheit, sowas.

Frau Reitlehrerin sagt dazu erstmal nix und wartet ab, ob die Frau vielleicht auch alleine darauf kommt, dass sie als Kind lockerer war als heute, wo sie ein mittelalterliches Steifftier ist. Und ich freu mich schon darauf, dass sie das quietschbunte Ding demnächst in den Stall mitbringt und mit dem Lutschi Halsringreiten macht. Für was anderes würde es ja nach ihrer Ansicht nicht taugen. Ich habe glücklicherweise einen eigenen Halsring, und zwar in dezenter Farbgebung, aber zum Lutschi passt der pinke Plastikreifen perfekt.
Barbie-Pony 😉

Turnstunde für Steifftiere

Ich wälze mich im Sand. Das ist irgendwie auch Turnen. auch

Bei uns wird jetzt geturnt. Ich hoffe, die Frau verletzt sich nicht. Sie hat doch so gar keine Körperkontrolle, wie leicht tut man sich da weh.

Frau Reitlehrerin hat nämlich beschlossen, dass die Frau, die ja bekanntlich ein Bewegungswunder ist, zumindest ein rudimentäres Körpergefühl entwickeln sollte, das heißt, sie sollte im Ansatz wissen, wo sich ihre Körperteile gerade aufhalten, und zwar nicht nur beim
Auf-dem-Sofa-sitzen, nein, auch beim Reiten. Auf einem sich bewegenden Pferd. Eventuell sogar im Trab und Galopp 🙂

Sie behauptet immer, das käme vom Büro. Sie würde den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und am PC und gleichzeitig telefonieren und dann wäre man halt so steif wie sie. Komisch nur, dass andere Reiterinnen, die auch im Büro arbeiten, nicht ganz soviel Eigendynamik in ihren Armen und Beinen haben. Das sind übrigens die, die nicht die ganze Zeit an den Zügeln rumzuppeln und die Beine einfach nur ruhig runterbaumeln lassen 😉

Faxe sagt, die Dinosaurier hatten zwei Gehirne – eins im Kopf und eins im Schwanz. Weil die ihren Körper ansonsten gar nicht hätten bewegen können. Vielleicht wäre das ja was für die Frau – ein Extragehirn für die Arme und eins für die Beine ?

Bis es soweit ist, wird aber geturnt. Glücklicherweise macht sie das meiste ohne mich und ich muss nur bei wenigen Übungen mithelfen, zum Beispiel beim Radfahren. Dabei sitzt sie auf mir drauf und strampelt mit den Beinen wie beim Radfahren, vorwärts und rückwärts. Die anderen Pferde haben vielleicht geguckt, als sie das gesehen haben. Peinlich, sag ich euch. Jetzt hab ich ja glücklicherweise ein weißes Bein und bin erstmal vom Turnunterricht befreit 🙂