Für euch getestet: OsteoDressage Online-Seminar Masterkey

„Eine Offenbarung“, vertraut die Frau, meine sogenannte Besitzerin, unserer Frau Reitlehrerin an. „Als wäre ein Hebel umgelegt worden. Ich kann mit einem Mal die Bewegung durch den ganzen Körper fließen lassen und gezielt einzelne Körperteile ansteuern… und der Pfridolin läuft wie ein Glöckchen, ohne dass ich irgendwas dafür tun muss. Bombastisch. Unglaublich.“

Nein, die sogenannte Besitzerin nimmt keine Drogen. Außer vielleicht die Beruhigungskräuter in der Futterkammer. Was sie so dermaßen geflasht hat, dass sie keinen klaren Satz mehr äußern kann, war ein Online-Reitkurs. Das hat sich zu Beginn aber ganz anders angehört: „Ein Online-Reitkurs???? Was soll ich denn mit dem Quatsch? Vom Video gucken lern ich doch nicht reiten. Da muss jemand vor Ort sein und mich direkt korrigieren!“

Und dann müsste die Reitschülerin auch koordinativ und ganz allgemein so beweglich sein, dass sie die Korrekturen umsetzen kann, denkt Frau Reitlehrerin und lächelt ein pädagogisches Lächeln. „So kannst du intensiver lernen und jeden Tag etwas für deinen Sitz tun. Oft wirken die Inhalte auch besser, wenn man sie sich beliebig angucken und wiederholen kann. Das weißt du ja selbst: Nach der Reitstunde sind so viele Informationen in deinem Kopf, da geht schon mal was verloren.“ Und manchmal hört man auch nicht zu und manchmal will man auch diskutieren.

Aber hier erstmal die Eckdaten:
OsteoDressage Online-Seminar Masterkey

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850,00 EUR (wovon ihr euch mit dem Gutscheincode PFRIDOLIN10 bei diesem und anderen Online-Seminaren von OsteoDressage zehn Prozent ersparen könnt)(nicht mit anderen Rabatten kombinierbar, leider)

Jaaaa, 850 Euro, da hat die Frau auch erst gezuckt, dann geschnauft, danach gezetert und sich als nächstes überlegt, dass sie in der Zeit, in der der Kurs läuft, ja keinen Unterricht bei Frau Reitlehrerin braucht. Und so ganz strenggenommen hat man mit dem Erwerb von zwei Pferden, deren monatliche Stallmiete fast auf denselben Betrag kommt, sein Gehirn eh an der Kasse abgegeben. Was soll also der Geiz, her mit dem tollen Online-Dingens.

Turnen mit Pferd
Turnen mit Pferd

Turnen ohne Pferd
Turnen ohne Pferd

Und dann geht’s auch schon los. Katharina Möller alias Frau Dressage (Claudia Weingand ist Frau Osteo, aber das wisst ihr ja schon von meinen anderen Produkttests) erklärt erstmal, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten in diesem Kurs vermittelt werden. Maßstab ist immer das Pferd und wie gut ihm das gefällt, was der Reiter da so treibt. Deshalb ist das Pferd auch der beste Ausbilder, denn alle Pferde wollen gern richtig gehen. Frau Möller drückt es natürlich pädagogischer und netter aus.

Überhaupt, der Ton. Im ganzen Kurs gibt es eine wunderbar positive Stimmung, ganz viel gute Laune, verständnisvolle Erklärungen und es wird so gut erklärt, dass sogar die sogenannte Besitzerin alles versteht. Und wenn`s doch irgendwo hakt, kann man in der Kommentarfunktion nachfragen und bekommt seine Fragen zeitnah und wohlwollend beantwortet. Also ganz schöne Stimmung, das hat auch der sogenannten Besitzerin gefallen. Zudem hat der Kurs einen ausgefuchsten didaktischen Aufbau, den man schon im eigenen Interesse einhalten muss. Denn die weiterführenden Module werden erst nach dem Bestehen von verschiedenen Quizzen freigeschaltet.

Aber zurück zu Frau Möller. Gerade spricht sie davon, dass Pferde gefallen wollen und das System des Gerittenwerdens und der Hilfengebung verstehen wollen. Ganz wichtig dabei ist das entsprechende Mindset, also positive Emotionen, damit sie das Pferd positiv mit dem Gerittenwerden verknüpfen kann. Frau Möller macht das ganz schön, mit Gänsehaut-Momenten. Wir erfahren, wie Bewegungslernen funktioniert und – ganz wichtig – was der Horst -Impuls ist. Mit dem wird es die sogenannte Besitzerin noch oft zu tun haben, und das ist auch gut so, denn er hat mit positiven neuen Bewegungsmustern zu tun. Frau Möller ist nämlich davon überzeugt, dass dieser Kurs dabei hilft, seinen Körper besser in den Griff zu bekommen. (Spoiler: Ja, tut er). Klar, wenn mal was nicht klappt, bin es immer ich schuld oder der Mann oder Frau Reitlehrerin, aber so ganz insgeheim fuchst es die sogenannte Besitzerin schon, dass ihr Körper nicht das tut, was er tun soll. Beziehungsweise er tut es´, aber sobald ich mich bewege oder sie atmet, geht wieder gar nix mehr. Hiergegen kann man etwas tun, verspricht Frau Möller, und die Frau merkt auf.

Es folgen die Masterkey-Übungen ohne Pferd. Um das noch etwas hinauszuzögern, ergoogelt sich die Frau, was Masterkey eigentlich heißt. Aha, Generalschlüssel. Und warum? Weil hier Schlüsselkompetenzen und -qualifikationen vermittelt werden, die ausschlaggebend sind für gutes Reiten und einen guten Sitz. Das fängt beim ganz großen Thema handunabhängiger Sitz an und hört mit wirksamen Anti-Hohlkreuz-Übungen (oder ganz allgemein tollen Übungen für jegliches reiterliches Problem) und reellem das-Pferd-an-die-Hand-reiten-und-zwar-so-dass-es-Reiterin-und-Pferd-Spass-macht noch lange nicht auf.

Die Videos sind in der Regel ungeschnitten, so dass man den Original-Übungsaufbau und die Verbesserung beim Pferd nach einigen Wiederholungen sieht. Auch wenn es mal nicht sofort klappt, wird nicht geschnitten, sondern gut gelaunt erklärt, was man aus dieser speziellen Situation lernen kann. Denn ihr ahnt es schon, nicht nur die Reiterin verbessert sich durch den Kurs, auch das Pferd wird systematisch gymnastiziert und trainiert. Ausgefuchster didaktischer Aufbau, wie bereits erwähnt. Und was der Frau extrem gut gefiel: Es gibt nach jedem Masterkey-Kapitel ein pdf zum Ausdrucken und mit in den Stall nehmen. Man hat also die wichtigsten Infos und Übungen gleich nochmal zum Nachlesen und Nachturnen oder Nachreiten – je nachdem.

Aber erstmal wird geturnt, freundlicherweise ohne Pferd. Zum Glück ist Frau Möller ungefähr genauso nett und lustig wie überzeugend, und da ist sogar das bewegungsunlustige Frauchen motiviert. Es geht um mehr Beweglichkeit und mehr Koordination. Und um ganz viel Horst-Impuls und „Oh nein, unmöglich!“ und „Okeeee, könnte ja doch klappen“. Irgendwann hat die Frau dann alle Übungen mit den lustigen Namen absolviert, das obligatorische Quiz bestanden und darf sich den nächsten Teil des Masterkey zu Gemüte führen, nämlich: WarmUp im Sattel – Dehnung und passive Mobilisierung. Zum Glück ist die Frau durch die vorbereitenden Übungen schon gut im Thema und kann das Gelernte – ich will nicht sagen gut, aber sie kann es anwenden. Es muss ja auch immer noch eine Steigerung nach oben möglich sein, und in der Hinsicht bietet sie viel Potential.

Es folgt eine aufregende Zeit, in der sie auf mir Nahtoderfahrungen sammelt, während der Mann mich wildes Tier im Schritt herumführt. Natürlich wackele ich bei ihren Übungen nicht mal mit dem Ohr, ich bin ja Schlimmeres gewohnt. Sie muss sich aber auch immer anstellen. Irgendwann wird dann aus dem Mimimi ein Freudenschrei und ich glaube, da hatte sie ein Aha-Erlebnis. Oder eine Offenbarung oder was auch immer, auf jeden Fall hat sich ihr Körper genau richtig aufgedröselt und alles passte zu allem und es war ein Erlebnis von kosmischer Harmonie. Oder besser. Ab dann ging es in Riesenschritten weiter und alles war toll.

Bei vielen Dingen sagte sie: „Das hat mir noch nie jemand gesagt!!! Ja wenn ich das gewusst hätte!!!“ Da hat wahrscheinlich Frau Reitlehrerin zuhause zusammengezuckt, aber andererseits hat die den Kurs ja empfohlen, weil Frau Möller auf Gehirnbereiche einwirken kann, in die sie nicht vordringt, hat sie dem Mann mal erklärt. Man kann es auch anders formulieren: Weil OsteoDressage alias Frau Möller und Frau Weingand einfach unglaublich viel Wissen vermitteln und unglaublich gut erklären können, auch ganz kleine Dinge. Wie man nämlich die Bügel auf andere Art überschlägt, zum Beispiel. O-Ton der Frau: „Sooo kann man das auch machen und dann tut das nicht weh? Hammer.“

So wird auf unterhaltsame Art ganz viel erklärt, vorgelebt und vorgeritten, was man dann in praktischen Übungen so lange nachfühlen kann, wie man möchte, denn der Kurs steht einem drei Jahre zur Verfügung. Man kann sich also so bei einzelnen Themen sehr viel Zeit lassen, auch mal pausieren – oder den Kurs einfach nochmal von vorn anfangen. Das Feedback kommt vom Pferd oder vom eigenen Körper. Auf die Art lernt man, sich selbst zu überprüfen, was generell eine feine Sache ist.

Und dann kommt halt ein sehr umfangreicher Reitkurs, denn die Turnübungen waren erst das Vorgeplänkel. Da geht es im Detail ums Auf- und Absitzen (von links und rechts), den leichten Sitz, Leichttraben, Aussitzen, Zügelführung, einfache Übergänge, Treiben, Galopp, Wenden ohne Zügelzug, Biegung wahrnehmen, Biegung reiten und verbessern, nochmal Zügelführung und schließlich Dehnung und Aufrichtung. Alles ohne Druck, mit ganz viel positiver Energie und Übungen, die wirklich jeder mitmachen und mitreiten kann, denn – ich erwähnte es bereits – der Kurs ist didaktisch super aufgebaut. Alles wird von langer Hand subtil vorbereitet und passt dann ganz wunderbar zusammen.

Pro: Eine Offenbarung, siehe oben. Super-Investition für Reitlehrer und alle, die anderen beim Reiten lernen helfen wollen. Und für einen selbst natürlich.

Contra: Der Preis. Aber wenn man mal überlegt, wieviel Geld man nach und nach für schlechten Unterricht und mangelhafte Wissensvermittlung bezahlt, rechnet sich dieser Kurs, weil er zum einen qualitativ absolut hochwertig ist, man auch optisch hochwertigen Input bekommt und sich alles drei Jahre lang zu Gemüte führen kann. Und man lernt, sich selbst zu korrigieren, was eigentlich unbezahlbar ist.

Fazit: So fluffig, wie die sogenannte Besitzerin derzeit sitzt, hat sich der Kurs ganz klar gelohnt.

Fotos: Maresa Mader

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