Für euch gelesen: Die Rechte der Pferde – ein Plädoyer für Tierwohl und Ethik

Die Rechte der Pferde

Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, hat bekanntlich merkwürdige Ideen. Und wenn es nicht unsere one and only Frau Reitlehrerin gäbe, wären wir dem Wahnsinn komplett ausgeliefert. Von „Reiten wie die im großen Sport“ bis zur Reitkunst war bisher alles dabei. Ich sage nur Piaffe. Wobei: Kunst kommt bekanntlich von Können und sie kann es halt nicht. Um mal ein bisschen Grund reinzubringen in ihre Vorstellung von Dingen, die man mit Pferden machen kann oder sollte, hat ihr Frau Reitlehrerin ein Buch empfohlen. Und zack, schlechte Laune.

Warum? Ich will es euch verraten: Es heißt Die Rechte der Pferde, und das fand die Frau zumindest gefühllos. Als ob wir es nicht gut bei ihr hätten, schnieft sie empört. Und das bisschen Reiten und Fremdbestimmung wäre doch nicht schlimm, sie selbst müsste ja auch arbeiten gehen. Da könnten doch das spanische Mähnenwunder und ich wenigstens auch ein bisschen was tun an Dingen, die wir uns nicht ausgesucht haben. Hallo? Ich wollte auch nie Reitpferd werden und im Stall wohnen. Hat aber nix genutzt und hält sie einfach für selbstverständlich. So ähnlich argumentiert auch Frau Reitlehrerin und die Frau zieht zwar ein langes Gesicht, fängt aber wenigstens an zu lesen. „Für euch gelesen: Die Rechte der Pferde – ein Plädoyer für Tierwohl und Ethik“ weiterlesen

Aber das machen alle so!

Ein Schimmel mit Trense und Fliegenmütze. Der Nasenriemen, Sperriemen und Martingal könnten gern lockerer verschnallt werden.

Fasziniert beobachtet die Frau, meine sogenannte Besitzerin, wie sich die neue Profi-Bereiterin um die Dressurkracher von Frau Reichundschön kümmert. Der professionelle Beritt ist wichtig, weil Frau Reichundschön so einfach nur die Aufgabe für die aktuell anstehende Dressurprüfung lernen muss – ihr Pferd kennt die ja schon. Und zum anderen wird auf die Art endlich mal das Niveau in unserem piefigen Freizeitstall angehoben. „Aber das machen alle so!“ weiterlesen

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Und was kann man hier jetzt Tolles reiten?

Ein schwarzes Pferd guckt verwundert

„Und was kann man hier jetzt Tolles reiten?“ Missmutig wendet sich die Frau, meine sogenannte Besitzerin, an Frau Reitlehrerin. Eigentlich wollte die Frau ja mehr so natürliche Sachen reiten und nicht immer in der Halle im Kreis. Wo ich auch ganz ihrer Meinung bin. Frau Reitlehrerin findet das auch eine gute Idee und jetzt stehen wir im Wald auf dem Reitweg rum und die sogenannte Besitzerin hat schlechte Laune. Weil möglicherweise schon der Weg in den Wald zu aufregend war, denn die Frau war wieder am Hyperventilieren wie nur was. Anscheinend wirken die Beruhigungskräuter in der Futterkammer nicht mehr. Oder sie braucht die Mischung für nervliche Totalschäden, man weiß es nicht. „Und was kann man hier jetzt Tolles reiten?“ weiterlesen

Für euch gelesen: 1000 Praxis-Tipps für Pferdebesitzer – Kauf, Gesundheit, Haltung

„Hätte ich das doch mal vorher gewusst“, stöhnt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin und verdreht die Augen, weil das spanische Mähnenwunder zum wiederholten Mal unseren Wasserbottich auf der Weide umgekippt hat und sie den jetzt außerplanmäßig auffüllen muss. Frau Reitlehrerins Tipp: „Wenn du den Wasserbottich in einen alten Auto- oder Traktorreifen stellst, kann ihn der Lutschi nicht mehr so einfach umschütten.“. Und natürlich weiß sie auch, wo man so einen alten Reifen herbekommt. „Hättest du mir ruhig früher verraten können“, findet die Frau. Wenig später das nächste Aha-Erlebnis. „Man kann Heunetze reparieren???“ Spätestens jetzt empfiehlt Frau Reitlehrerin die Lektüre von „1000 Praxis-Tipps für Pferdebesitzer“. „Für euch gelesen: 1000 Praxis-Tipps für Pferdebesitzer – Kauf, Gesundheit, Haltung“ weiterlesen

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Boah, langweilig!

Ein Pferd sieht nachdenklich in die Ferne

Große Aufregung. In der Reithalle ist Kirmes, weil Frau Reichundschön ihren Walter durchbewegt. Und das wollen alle sehen, weil Walter von Haus aus Dressurkracher ist und im Mitteltrab die Lampen in der Halle austreten kann. Hinten kommt er nicht so mit, aber vorne strampelt er wie ein Weltmeister. Bequem ist das nicht, deshalb sitzt Frau Reichundschön in aerodynamischer Schräglage und hält sich an den Zügeln fest. So kommt sie gut über die Diagonale und die Reitprofis hinter der Bande – meine sogenannte Besitzerin vorneweg – beneiden sie glühend. Wie der die Haxen schmeißt! Dieses Vorderbein! Und was für eine Ausstrahlung! Eine gestresste nämlich, aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. Da rollt das Auge und die Nüstern blähen sich, weil Frau Reichundschön den Nasenriemen so zugeknallt hat, dass Walter nicht mehr gescheit schnaufen kann. Mit der Begründung: „Im Sport muss das so!“ Zugleich riegelt sie ihm die Rübe runter, weil sie es reell nicht geritten bekommt. Hach, seufzen die Reitprofis. „Boah, langweilig!“ weiterlesen

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Fein am Bein

Ein schwarzes Pferd lächelt hoffnungsvoll in die Kamera

„Jetzt mach schon“, ruft die Frau, meine sogenannte Besitzerin, und kickt mich in die Seite. „Zackzack!“

Also erstens ist zackzack keins der Stimmkommandos, die ich kenne, und zweitens ist in die Seite gebolzt werden sehr unangenehm. Und drittens – was soll das? Hilfesuchend sehe ich Frau Reitlehrerin an, die sich von meiner Reiterin erklären lässt, was die mit ihrer diffusen Hilfengebung bezweckt. „Fein am Bein“ weiterlesen

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„Das Bein ist lang und locker.“ „Von wegen!“

Ein Pferd mit Reiterin, daneben die Reitlehrerin.

„Das Bein ist lang und locker.“ Frau Reitlehrerin steht in der Reithalle und gibt Unterricht. Und zwar ausnahmsweise nicht der Frau, meiner sogenannten Besitzerin. Die steht nämlich mit den anderen Reitprofis hinter der Bande und lästert. Nein, aktuell sind mein Kumpel Paul und seine Reitbeteiligung Mia dran.

„Lang und locker, pffffff. Von wegen! Guck doch mal, wie die die Knie hochzieht! Und wie die überhaupt sitzt“, ereifert sich die sogenannte Besitzerin. „Die muss man doch einmal durchkorrigieren! Das geht gaaaaaaar nicht!“ Mit Sitzfehlern kennt sich die sogenannte Besitzerin nämlich aus, ihre Grundstellung beim Reiten ist querschnittsgelähmter Frosch. Wo sich Frau Reitlehrerin dann die Mühe macht, die Beine der Frau mit viel Zeit, Geduld und freundlichem Lächeln aus dieser Grundstellung herauszulocken, so dass es hinterher fast wie Reiten aussieht. „„Das Bein ist lang und locker.“ „Von wegen!““ weiterlesen

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Buhuhu – warum macht mein Körper nicht das, was ich will?

Einknicken in der Hüfte. Bitte nicht nachmachen. Wenn doch: Innere Bilder helfen.

Dicke Tränen kullern. Die sogenannte Besitzerin und ich haben Reitunterricht – sie mehr als ich, ich kann ja schon alles – und jetzt weint sie Krokodilstränen. Das ist mal eine Abwechslung zu sonst, wo sie immer Piaffe reiten will, rasend schnell Blutdruck kriegt und mit Frau Reitlehrerin diskutiert. Es muss also etwas wirklich Schlimmes vorgefallen sein. „Buhuhu – warum macht mein Körper nicht das, was ich will?“ weiterlesen

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Eigentlich doch ganz schön hier

Eine Reitkappe und eine Bürste liegen im Dreck.

„Guck mal, wie usselig es hier aussieht.“ Die sogenannte Besitzerin rümpft die Nase und deutet in die Runde. Das spanische Mähnenwunder zuckt zusammen. „Du natürlich nicht, mein armer Bub. Mein armer kleiner Sonnenschein muss in so einer Bruchbude leben. Schlimm ist das.“ Der arme kleine Sonnenschein hat wegen der Fliegen gezuckt und nicht, weil er über Nacht zum sensiblen Architektur-Experten geworden ist, aber egal. „Eigentlich doch ganz schön hier“ weiterlesen