„Mit dem Schlauch abspritzen? Firlefanz, du musst den abschwammen und dann mit dem Schweißmesser abziehen!“ knurrt der alte Zausel, der durch unsere Stallgasse schleicht. „Das hamwa früher immer so gemacht!“ „Das hamwa früher immer so gemacht!“ weiterlesen
Aber die mögen das so gern!
„Aber die mögen das so gern!“, sagt die fremde Frau mit treuherzigem Blick. Um sie herum Tüten, Taschen und Körbe mit altem Brot, frischeren Möhren, angedötschten Äpfeln und braunen Bananen, die sie auf der Stallgasse abgestellt hat. Ein paar Wespen sind auch dabei und schwirren um das Obst herum. „Und bevor ich das wegwerfe, dachte ich mir, ich bringe es bei Ihnen vorbei. Für die Pferde!“ „Aber die mögen das so gern!“ weiterlesen
„Mir ist schließlich auch warm!“
Die Sonne brennt. Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, stöhnt leise, flucht etwas lauter und schleppt den Sattel zum Putzplatz, wo ich leider immer noch herumstehe, weil ich den Anbindeknoten nicht rechtzeitig aufbekommen habe. Schnell wird gesattelt, noch schneller Gamaschen, Trense und das stylische Fliegenhäubchen an mir befestigt. Aber irgendwas fehlt, denkt die sogenannte Besitzerin. Ach ja, richtig. Sonnenmilch! Rasch noch Arme und Nacken mit Lichtschutzfaktor Drölfzigtausend eincremen und los geht’s. „„Mir ist schließlich auch warm!““ weiterlesen
Der hat Asthma, der muss sich schonen!
„Der hat Asthma, der muss sich schonen!“, erklärt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, mit wichtiger Miene, wenn jemand den Fehler macht und sich danach erkundigt, warum der Lutschi rund um die Uhr nichts anderes macht als Rumstehen und Fressen. Wer ihn nicht kennt: Der Lutschi heißt eigentlich Lucero und benutzt seine Gehirnzellen ausschließlich fürs Mähnenwachstum. Jetzt hat er also das große Los gezogen und frei – mit voller Verpflegung, weil „der arme Bub ja so krank ist“. Ich prangere das an, aber sowas von. Weil natürlich ich jetzt vermehrt die Frau herumschleppen muss. Aber ich bin nicht allein, Frau Reitlehrerin ist auch dagegen. Sie meint nämlich, dass gerade für lungenkranke Pferde Bewegung wichtig ist.
Die sogenannte Besitzerin so: „Naaain, der arme Bub ist krank. Iss noch ein Häppchen, Lutschi-Bub!“ und reicht ihm ein mentholduftendes Leckerli. „Für die Lunge“, erläutert sie. „Der hat Asthma, der muss sich schonen!“ weiterlesen
Für euch gelesen: Die 12 Prinzipien der Pferdeausbildung
Pferdetraining ist Beziehungsarbeit, sagt Frau Reitlehrerin, und als die Frau, meine sogenannte Besitzerin, verständnislos guckt, empfiehlt sie ihr ein Buch. Es sind auch Bilder drin, lächelt sie, und da möchte die sogenannte Besitzerin am liebsten aus der Haut fahren bei so viel guter Laune. Danke, ich kann auch mit Buchstaben umgehen, sagt sie spitz. Aber nicht über den Cowboyhut wundern, sagt Frau Reitlehrerin noch und spätestens da ist die Neugier groß und zack!, das Buch gekauft. „Für euch gelesen: Die 12 Prinzipien der Pferdeausbildung“ weiterlesen
Das macht ja furchtbar viel Arbeit!
„Das macht ja furchtbar viel Arbeit, ist das denn wirklich nötig?“, fragt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin und guckt Frau Reitlehrerin hoffnungsvoll an. Willkommen im Leben, würde ich da antworten. Aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Das macht ja furchtbar viel Arbeit!“ weiterlesen
How to Schnorchel – wie geht denn dieses Inhalieren eigentlich?
Das spanische Mähnenwunder hustet, wir erinnern uns. Und komischerweise will der Husten nicht von selbst wieder verschwinden, weshalb die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, den Tierarzt herzitiert. Mit der Erwartung, er möchte doch bitteschön dafür sorgen, dass der Husten weggeht, und zwar zackig. Der Tierarzt ist ein ganz empathischer Mensch, der mit seinen Patienten mitleidet, und er hat sogar ein so großes Herz, dass er nett zur sogenannten Besitzerin ist und ihr diese Wahnidee auf nette Art ausredet. „How to Schnorchel – wie geht denn dieses Inhalieren eigentlich?“ weiterlesen
Ich geh doch auch nicht bei jedem Husten zum Arzt!
„Röchött“, macht das spanische Mähnenwunder beim ersten Antraben. Frau Reitlehrerin guckt ungewohnt streng und bittet die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, zu sich. Der Lutschi, der eigentlich Lucero heißt, muss mit, weil die sogenannte Besitzerin auf ihm rumsitzt (daher auch der Name). „Ich geh doch auch nicht bei jedem Husten zum Arzt!“ weiterlesen
Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!
„Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“, stöhnt die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Wir haben mal wieder Reitstunde und Frau Reitlehrerin hat meine Reiterin und mich aufgefordert, auf der linken Hand auf den Zirkel zu gehen. Und dabei soll die sogenannte Besitzerin die Innenstellung nicht durch Ziehen am inneren Zügel erreichen, was im Übrigen sehr unangenehm ist. Sondern durch einfühlsame Einwirkung mit dem inneren Schenkel (momentan der linke), worauf ich mich entsprechend hohl mache und sie mich also an den äußeren Zügel herantreibt, vorausgesetzt, da ist gerade eine angenehme äußere Hand, die Führung anbietet 😉 Wenn sie jetzt noch passend in der Bewegung sitzt, nämlich im Drehsitz, geht ihr äußerer Schenkel (der rechte) leicht hinter den Gurt und wirkt dort verwahrend. Und dann hätten wir tatsächlich einen richtig runden Zirkel.
Aber ich schweife ab. Denn jetzt möchte Frau Reitlehrerin gern, dass ich in Konterstellung gehe, und zack! schlechte Laune. Weil jetzt möglicherweise innen außen ist und außen innen. Und richtet sich das jetzt danach, wo die Bande ist oder eher nicht? Und mit diesem ganzen rechts und links darf man der Frau auch nicht kommen, da kann die nämlich nicht mit umgehen. „Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“ weiterlesen
Die haben doch alle keine Ahnung!
„Die haben doch alle keine Ahnung!“, verkündet die sogenannte Besitzerin im Brustton der Überzeugung. Und du hast die?, würde ich gern fragen, aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Die haben doch alle keine Ahnung!“ weiterlesen