Die Pferdewaage

Ein dickes Pferdehinterteil

Kennt ihr die Pferdewaage? Also ich schon. Und ich sage euch, sie ist harmlos.
Ich kann gar nicht verstehen, warum sich manche Leute davor fürchten, auf die Waage zu gehen. Ok, sie kommt mit einem Pferdeanhänger an. Da wundert man sich doch.
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Erst kommt Silvester und dann die Diät

Ein schwarzer Tinker, der aussieht, als würde er lachen

Als der Mann und die Frau sich kennengelernt haben, wäre es um ein Haar auch schon wieder vorbei gewesen. Wegen Silvester. Silvester kennt ihr – da ist es immer furchtbar laut und hell am Himmel. Das ist noch schlimmer als Pferdezahnarzt und ein bißchen so wie Treibjagd, weil es irgendwie gar kein Ende nimmt. Mein bester Freund Faxe sagt allerdings, an so einer Silvesterrakete sterben nicht ganz so viele wie bei einer Treibjagd, und da hat er wahrscheinlich Recht. Die Frau findet vernünftigerweise beides blöd: Treibjagd und Silvesterknallerei.

Als der Mann noch ganz neu bei uns in der Herde war und das erste gemeinsame Silvester anstand, kam er ganz stolz mit einem Bündel Silvesterraketen an, woraufhin ihm die Frau zur Begrüßung fast den Kopf abgerissen hätte. Er dachte anscheinend, Silvesterraketen gehören zum Brunft – und Imponiergehabe bei Menschen. Glücklicherweise hat er gleich verstanden, warum die Frau das doof findet. Laut genug hat sie ja gesprochen 🙂

Ihm war nämlich sofort klar, warum Fluchttiere, die eingesperrt gehalten werden, mit der Knallerei Probleme haben. Faxe sagt, er hätte auch schon von Pferden gehört, die an Silvester in Panik durch Weidezäune gegangen wären und die das nicht überlebt hätten. Ich wollte aber nicht, dass er die Geschichte weitererzählt, weil ich mich da schon gegruselt habe. Na, egal. Der Mann hat also Glück gehabt und durfte bleiben. Eigentlich haben wir ja alle Glück gehabt, weil sich herausgestellt hat, dass er nett ist und schön locker, wenn er auf dem Pferd sitzt. Die Frau ist deshalb ziemlich neidisch auf ihn 😀

Pferdewissen & Lesestoff *

Silvester haben wir also zum Glück weitgehend knallerfrei überstanden, jetzt können die guten Vorsätze kommen. Die Frau nimmt sich nämlich jedes Jahr etwas völlig Utopisches vor, damit sie die restlichen 364 Tage des Jahres ein schlechtes Gewissen haben kann. Ich meine, es ist doch völlig klar, dass sie es nicht schafft, weniger zu essen. Ich kenne sie schließlich 🙂

Erfahrungsgemäß ist sie am 1.1. total motiviert und fühlt sich wie ein Fitness-Guru. Das geht ungefähr bis zum frühen Nachmittag so. Spätestens am Abend ist sie ausgehungert und fällt über mein Kraftfutter her. Ich kriege nämlich seit ihrer Diät-Ankündigung keines mehr. Das kann doch kein Zufall sein!

Andererseits: Wie soll sie abnehmen, wenn sie kein Heunetz bekommt? Faxe und ich haben da leider einschlägige Erfahrungen, weil wir zwischendurch auch schon mal diäten mussten. Aber der Mann macht der Frau einfach kein Heunetz fertig. Ich glaube sogar, er füttert sie heimlich, weil er Angst vor ihr hat. Wenn die Frau Hunger hat, ist sie nämlich genauso humorlos wie meine Boxennachbarin Else. Die quiekt und hüpft auch immer rum, bloß weil man sie einmal ganz kurz in den Hintern zwickt.

Faxe und ich haben daraufhin auch gute Vorsätze gefasst: Wir wollen mehr essen, um für künftige Diätprogramme gewappnet zu sein. Außerdem lassen wir uns die Haare wachsen und lernen Mädchen kennen, weil das romantisch ist. Gut, ne? Und was macht ihr so?

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Irgendwie mehr Sport

Frau Reitlehrerin hatte eine gute und eine schlechte Nachricht für mich. Die gute: Ich habe Bauchmuskeln. Die schlechte: Ich muss sie benutzen. Der Frau geht’s anders, aber ähnlich: Sie hat keine Bauchmuskeln, soll sie aber trotzdem benutzen.

Und jetzt? Wird ganz tief in die Kiste mit den guten Vorsätzen gegriffen und festgestellt, dass man ja eigentlich immer schon irgendwie mehr Sport treiben wollte. Außerdem hat die Frau gelesen, dass alle richtig tollen Reiter angeblich nebenbei noch eine andere Sportart betreiben. Sie hat daraus messerscharf gefolgert, dass sie automatisch besser reitet, wenn sie nebenbei was anderes sportelt. Auch wichtig: dass dabei tüchtig Kalorien verbrannt werden. Jetzt, wo die Tage kürzer werden und man immer soviel Hunger hat, spannt nämlich ihr Hosenbund ein wenig. Ich sag ihr das schon lange, aber ich werd hier ja unterdrückt. Gottseidank hat sie es selbst gemerkt 🙂 Einmal hat der Mann den Fehler gemacht und ihre Frage „Bin ich dick?“ spaßeshalber mit „Ja“ beantwortet. Hui, da war was los.

Jetzt beginnt die Suche nach der richtigen Sportart. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Es soll nach Möglichkeit nix kosten, nicht anstrengend sein, aber effektiv, und zusätzlich auch noch Spaß machen. Und Bauchmuskeln.

Langweilige Sit-ups vor dem Fernseher fallen damit schon mal weg. Muckibude? Nee, so viele Muskeln will sie dann doch nicht. Schwimmen? Dauert viel zu lang. Radfahren? Ist fast genauso schlimm. Fussball? Zu anstrengend. Zumba? Zu schwierig. Aikido? Siehe Zumba.

Ich hätte da ja einen Vorschlag: Powermisting. Dem Mann hat es nämlich sichtlich gut getan, dass sich die Frau in der letzten Zeit so oft vor dem Ausmisten gedrückt hat. Er macht einen ziemlich fitten Eindruck, und ich glaube, Bauchmuskeln hat er jetzt auch. Daneben sieht die Frau mit ihrem Waschbärbäuchlein nicht mehr ganz so sportlich aus.

Womit man auch total viele Kalorien verbrennt, ist hügelige Weiden abäppeln, also quasi Extrem-Schubkarren-Schiebing. Auch das hat die Frau schon lange nicht mehr gemacht. Der Mann kann es mittlerweile ziemlich gut und behauptet, es wäre ein Supertraining für die tiefe Bauchmuskulatur.

Ich glaube aber, die allermeisten Kalorien verbraucht man, wenn man versucht, ein unternehmungslustiges Pferd auf der Weide einzufangen. Man hat eine gute Motivation und zusätzlich wird die Lunge schön frei. Wenn es dann noch ein bisschen bergauf, bergab geht, ist das toll zum Abnehmen und gibt vielleicht keine Bauchmuskeln, aber doch zumindest ’ne knackige Hinterhand 😉

Also habe ich gemeinsam mit meiner Vielleicht – bald – nicht – mehr – Ex – Freundin Else (Zitat Else: „Du hast mich heute noch gar nicht geärgert. Ist irgendwas?“ Für Else fand ich das schon sehr romantisch.) ein ausgefuchstes Fitnessprogramm entwickelt. Eigentlich haben wir nichts anderes als sonst gemacht: Ich ärgere Else solange, bis sie mich jagt, aber Fitnessprogramm hört sich cooler an 🙂

Ich kann jetzt also guten Gewissens von mir behaupten, dass ich Gazellen-Gene habe. Oder zumindest wieselflink und wendig bin. Für die Frau reicht‘s jedenfalls. Die hat noch gar nicht versucht, mich zu fangen, und schnauft jetzt schon.

Außerdem hab ich Bauchmuskeln und sie nicht. Ätsch 😛

Moppelalarm

Wir sind jetzt alle bei den Weight Watchers 🙁 Unfreiwillig, versteht sich 🙁

Alles fing damit an, dass sich unsere Besitzerinnen und Besitzer auf irgendsoeine Info-Veranstaltung begaben und um 180 Grad gedreht komplett gehirngewaschen vollkommen geläutert zurückgekehrt sind. Zu unserem nicht geringen Entsetzen wurden wir allesamt zum Abnehmen und Sport treiben vergattert.

Vor allem bei den adipösen Bewegungsallergikern Haflingern (außer Rosa natürlich, der Streberin) und Tinkern wurde das Projekt “Moppelalarm“ mit großem Unmut aufgenommen, und es wurden sogar Stimmen laut, die unsere Reiterinnen und Reiter zu gleichem Tun aufforderten. Ich habe ja bisher immer nur die kleine dicke Frau rumgeschleppt und einmal den Mann. Ui, war der schwer. Noch schwerer als die Frau, was ich mir bis dato gar nicht vorstellen konnte. Aber ich schweife ab. Was ich sagen will, ist, dass mir der Vergleich fehlt. Ich denke aber, dass es ihr sicherlich nicht schaden kann, wenn sie auch ein paar Kilo abnimmt. Vielleicht hätte sie dann auch mehr Körperspannung als ein sehr krankes, nasses Handtuch, wer weiß? 😉

Zum Thema Bewegung (oder vielmehr „Bewegung, Bewegung, Bewegung“, wie die Frau das nennt) muss sie sich keine Vorwürfe machen. Nö, wirklich nicht. Ich armer Schatz muss ja jeden Tag turnen, es könnte aber für meinen Geschmack öfter ins Gelände und weniger auf den Platz gehen. In der Halle sind wir nicht so oft, weil da ein Spiegel ist, in dem die Frau sehen kann, wie schlecht sie reitet es an der frischen Luft gesünder ist.

Bei den anderen Menschen gibt es allerdings welche, die selber auch ein bisschen bequem sind und immer einen guten Grund haben, warum sie ihr Pferd grade nicht bewegen können, wollen oder müssen. „Der steht doch den ganzen Tag draußen und bewegt sich selbst“, zum Beispiel. Ja, aber nur von einem Grashalm zum nächsten. Da muss die Lunge nicht sonderlich bei arbeiten, und die Muskulatur genauso wenig 😉 Oder es ist zu heiß, zu kalt, zu nass oder zu trocken. Da frag ich mich dann schon, wozu man überhaupt ein Pferd hat? Immer wieder gern kommt auch der Spruch: “Ich bin Freizeitreiter!“, was anscheinend als Begründung dafür ausreichen soll, wenn man sein Pferd nur einmal pro Woche bewegt. Ums Feld jückeln ist zwar eine schöne Freizeitbeschäftigung für Mensch und Tier, ersetzt aber keine sinnvolle Gymnastizierung, geschweige denn eine Ausbildung. Ich selber bin ja stinkendfaul und weiß eigentlich gar nicht, warum ich hier sowas an die große Glocke hänge, aber vielleicht will ich auch nur, dass es den anderen nicht besser geht als mir und sie genauso viel tun müssen wie ich 😉