Der Unsichtbare und andere Zeitgenossen

„Und? Was macht die Stallsuche?“, erkundigt sich die Frau, während sie an mir herumschrubbt. Gefühllos, wie das so ihre Art ist. Ich möchte das an dieser Stelle mal anmerken.

„Oh, die ist … dynamisch“, kichert die Angesprochene. Es handelt sich um Horstis Besitzerin. Horsti steht neben mir am Anbinder und wird ebenfalls geputzt, aber auf deutlich zartfühlendere Art, wie ich neiderfüllt feststelle.

„Wieso denn das?“

„Na ja, die Stallbesitzer sind schon komisch. Der eine zum Beispiel. Da hab ich angerufen, weil er freie Boxen inseriert hat. Am Telefon hat er mich erst mal angeschnauzt, weshalb ich ihn anrufe und nicht das Mädchen, dass sich bei ihm darum kümmert.“

„Weil seine Telefonnummer bei der Anzeige steht, nehme ich mal an.“

„Genau. Und dann wollte er von mir wissen, warum ich überhaupt ein Pferd habe, die Biester würden doch nur Arbeit machen.“

„Wo er recht hat, hat er recht“, konstatiert die Frau. „Der Unsichtbare und andere Zeitgenossen“ weiterlesen