Garrocha für Dummies, Teil 3 – Erster Versuch von oben, mit Garrocha und viel Hilfe von unten. Und wie geht das nochmal mit der Lenkung?

„Ich bin schon ganz gespannt, wie das einhändige Reiten funktioniert“, vertraut uns die sogenannte Besitzerin an, als sie den Lutschi, unser spanisches Mähnenwunder, für den Reitunterricht fertigmacht. „Wir machen ja jetzt Garrocha von oben!“ Im Gegensatz zu Garrocha von unten , womit sie sich in letzter Zeit beschäftigt hat. Umso länger wird ihr Gesicht, als Frau Reitlehrerin statt der ersehnten Garrocha nur den uncoolen Halsring in der Hand hält. „Garrocha für Dummies, Teil 3 – Erster Versuch von oben, mit Garrocha und viel Hilfe von unten. Und wie geht das nochmal mit der Lenkung?“ weiterlesen

Garrocha für Dummies, Teil 2 – Immer noch keine gebrochenen Knochen!

Das spanische Mähnenwunder. Ohne Garrocha.

Mit der sogenannten Besitzerin ist es nicht auszuhalten. Sie zappelt herum, als wäre sie an den Stromzaun gekommen. Und hüpft und springt wie ein Dreijähriger. Und warum der Aufriss? Weil Madame endlich eine Garrocha hat und bei Frau Reitlehrerin lernt, wie man sich damit nach Möglichkeit nicht den Schädel einschlägt. Reitstunde kann man das nicht nennen, weil die Frau die Übungen zu Fuß macht. Aus Sicherheitsgründen. Dafür aber mit einer amtlichen Garrocha, was die Aufregung wenigstens teilweise erklärt. Gerade versucht sie sich zu erinnern, was sie schon gelernt hat, und das ist nicht viel. Man nimmt die Garrocha in die rechte Hand, mit einem Untergriff. In der linken Hand sind die Zügel. Also wären sie, wenn sie das mit Pferd üben dürfte, wo sich Frau Reitlehrerin komischerweise verweigert hat. Also links theoretisch die Zügel. Der rechte Arm mit der Garrocha hängt locker herunter. Jetzt kann man Rechtsvolten um die Garrocha herumgaloppieren. Man könnte natürlich auch einfach gehen, aber Galopp sieht lustiger aus. Was wahrscheinlich der Grund ist, warum Frau Reitlehrerin diese Gangart angeordnet hat. „Garrocha für Dummies, Teil 2 – Immer noch keine gebrochenen Knochen!“ weiterlesen

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Das Garrocha-Dingens

Ein galoppierendes Pferd vor blühenden Bäumen

„Ich mach jetzt übrigens dieses Garrocha-Dingens. Du auch“, erklärt mir die Frau gutgelaunt. Ich bin überrascht. Frau Reitlehrerin nicht minder.

Kurze Info: Wir sind mitten in der Reitstunde und beschäftigen uns mit der hohen Reitkunst, sprich: Frau Reitlehrerin versucht, der Frau etwas zu erklären, worauf die aber gerade keinen Bock hat. Ihre neueste Taktik besteht darin, Frau Reitlehrerin in eine Diskussion zu verwickeln und mit überraschenden Informationen zu konfrontieren.
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Die Frau macht Hula-Hoop

Ein schwarzes Pferd mit offenem Maul. Es sieht aus, als würde es lachen.

Die Frau ist ja eher so’n Steifftier. Damit sie wenigstens ein klein bisschen Gefühl für ihre Kehrseite bekommt (und besser damit denken lernt), macht Frau Reitlehrerin mit ihr Sitzübungen. Ich bin wie immer unersetzlich und muss sie dabei rumschleppen, weil der Lutschi noch zu unreif für so wichtige Aufgaben ist.

Als erstes kommt die Zifferblattübung. Sie soll sich vorstellen, sie würde mitten auf einem Zifferblatt sitzen und soll dann das Becken auf die 12 kippen oder auf die 3 oder die 6. Manchmal wird auch gekreist, immer ringsum. In der Zeit hab ich frei und kann an Stuti denken. Das ist also ziemlich ok.

Natürlich hat die Frau hieran was zu meckern. Wie könnte es auch anders sein ^^. Ihre Beschwerden zielen hauptsächlich darauf ab, dass sie mir meine Freizeit mißgönnt und denkt, die Bewegungsanteile wären ungleich verteilt. Außerdem meint sie (völlig zu Recht), sie sähe blöd aus, wenn sie die Hüften so schwingt. Zitat: Wie eine Samba-Tänzerin mit Bauchschmerzen. Da muss sogar Frau Reitlehrerin lachen. Das hilft der Frau aber nicht, sie muss weiter Tschakka-Lakka mit dem dicken Hintern machen ihr Becken mobilisieren.

Die Frau findet das doof und will mit Frau Reitlehrerin diskutieren. Das tut sie ja oft, wenn irgendwas nicht klappt – also eigentlich ständig. Wozu das denn überhaupt gut wäre. Sie würde reiten wollen und sich nicht hüftenschwingend lächerlich machen. Piaffe, Passage und solche Dinge. Oder Garrocha!

Frau Reitlehrerin erklärt zum fünfundachtzigtausendsten Mal – aber immer noch sehr geduldig, wie ich finde –, dass richtiges Reiten halt nur aus einem korrekten Sitz heraus funktionieren würde. Der Sitz wäre die Basis für alles andere. Die Frau nörgelt, das würde sich aber ganz schön ziehen. Sie würde bestimmt schon seit einem Jahr ganz viel auf mir rumturnen, wann denn nun endlich der korrekte Sitz da wäre? Das wäre ein Dauerprojekt, erwidert Frau Reitlehrerin. Am Sitz müsste man immer arbeiten. Auch die Profis? fragt die Frau bang. Auch die Profis, nickt Frau Reitlehrerin.

Seufzend fügt sich die Frau ins Unvermeidliche und fragt, ob sie denn außer Reiten noch etwas tun könnte, um lockerer zu werden. Klar, meint Frau Reitlehrerin. Wie wäre es denn mit Hula Hoop? Die Frau kichert, Hula Hoop hätte sie als Kind viel gemacht. Das wär ja total einfach! Na dann, lächelt Frau Reitlehrerin und stellt reiterliche Erfolge in Aussicht. Die Frau hat Blut geleckt und kauft sich bei nächster Gelegenheit so ein Gerät.

In der nächsten Reitstunde hat sie sich dann darüber beschwert, dass die heutigen Hula-Hoop-Reifen alle nix taugen würden. Die würden ja dauernd runterfallen. Der Plan wäre eigentlich gewesen, den Reifen gefühlte Ewigkeiten um ihre biegsamen Hüften tanzen zu lassen und nicht, sich dauernd zu bücken. Unverschämtheit, sowas.

Frau Reitlehrerin sagt dazu erstmal nix und wartet ab, ob die Frau vielleicht auch alleine darauf kommt, dass sie als Kind lockerer war als heute, wo sie ein mittelalterliches Steifftier ist. Und ich freu mich schon darauf, dass sie das quietschbunte Ding demnächst in den Stall mitbringt und mit dem Lutschi Halsringreiten macht. Für was anderes würde es ja nach ihrer Ansicht nicht taugen. Ich habe glücklicherweise einen eigenen Halsring, und zwar in dezenter Farbgebung, aber zum Lutschi passt der pinke Plastikreifen perfekt.
Barbie-Pony 😉