„Es hat Ohren?!“

Süße Pferdeöhrchen, von hinten gesehen

„Versuch mal, den Pfridolin an der offenen Zirkelseite außen mehr zu begrenzen“, ruft Frau Reitlehrerin.

Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, und ich sind nämlich gerade auf unseren legendär eckigen Zirkelrunden unterwegs und Frau Reitlehrerin hätte gern, dass der Zirkel eben, nun ja, runder wird. Solang wir uns an der Bande entlang hangeln, fällt es nicht so auf, aber wenn es dann Richtung offene Zirkelseite geht, bauen wir vor X schon stark ab und ab X lassen wir nochmal deutlich nach, so dass es immer spannend ist, ob wir die Kurve noch kriegen oder in die andere Hallenhälfte taumeln. „„Es hat Ohren?!““ weiterlesen

Teilen mit:

„Das Bein ist lang und locker.“ „Von wegen!“

Ein Pferd mit Reiterin, daneben die Reitlehrerin.

„Das Bein ist lang und locker.“ Frau Reitlehrerin steht in der Reithalle und gibt Unterricht. Und zwar ausnahmsweise nicht der Frau, meiner sogenannten Besitzerin. Die steht nämlich mit den anderen Reitprofis hinter der Bande und lästert. Nein, aktuell sind mein Kumpel Paul und seine Reitbeteiligung Mia dran.

„Lang und locker, pffffff. Von wegen! Guck doch mal, wie die die Knie hochzieht! Und wie die überhaupt sitzt“, ereifert sich die sogenannte Besitzerin. „Die muss man doch einmal durchkorrigieren! Das geht gaaaaaaar nicht!“ Mit Sitzfehlern kennt sich die sogenannte Besitzerin nämlich aus, ihre Grundstellung beim Reiten ist querschnittsgelähmter Frosch. Wo sich Frau Reitlehrerin dann die Mühe macht, die Beine der Frau mit viel Zeit, Geduld und freundlichem Lächeln aus dieser Grundstellung herauszulocken, so dass es hinterher fast wie Reiten aussieht. „„Das Bein ist lang und locker.“ „Von wegen!““ weiterlesen

Teilen mit:

Oben stabil, unten tschakka-lakka – Einknicken in der Hüfte, drölfzigste Ausgabe

„Du knickst links in der Hüfte ein“, teilt Frau Reitlehrerin sehr entspannt mit, denn das ist keine neue Korrektur und wird von der Frau, meiner sogenannten Besitzerin, auch nicht sonderlich ernst genommen. Obwohl die Frau den Mann letztens noch genötigt hatte, ihr Klebepunkte aufs Kreuz zu drücken, damit man besser sieht, dass sie ihren Rücken seitlich wie ein Croissant verbiegen kann. Und das Ganze auch noch zu filmen! Offensichtlich fand sie das Resultat nicht dramatisch genug, vielleicht hat sie das Video auch gar nicht angeguckt, vielleicht ist sie aber auch wieder ein Naturtalent und kann alles allein mit der Kraft ihrer Gedanken regeln. Man weiß es einfach nicht. „Oben stabil, unten tschakka-lakka – Einknicken in der Hüfte, drölfzigste Ausgabe“ weiterlesen

Teilen mit:

Wenn Reiten einfach wäre, … ist es aber nicht!

Ein Pferd liest ein Buch mit dem Titel "Wenn Reiten einfach wäre, würde es Radfahren heißen".

„Eigentlich ist Frau Reitlehrerin der einzige Mensch, der mich wirklich versteht. Manchmal ist es auch der Mann. Der ist nämlich immer entspannt und großzügig mit den Leckerlis. Die Frau wirft ihm mangelnden reiterlichen Ehrgeiz vor, aber nur, wenn er gerade keine Traversalen reitet. Da kriegt sie dann auch wieder schlechte Laune, aber anders. Weshalb sie kurzerhand beschließt, ab sofort Reitkunst zu treiben. Wo ich dann leider sagen muss: Kunst kommt von Können, und sie kann es nun mal nicht. Aber Hauptsache, Kunst, gell.“

*

Wenn Reiten einfach wäre, würde es Radfahren heißen. Diese bahnbrechende Erkenntnis verdanken wir keinem Geringeren als Pfridolin, dem charismatischen Fast-Hengst, und seiner Frau Reitlehrerin, die nicht nur alles weiß, sondern auch alles erklären kann. Ein Buch mit Lösungen für Probleme, von denen man noch gar nicht wusste, dass man sie hatte. Wieder begleiten wir Pfridolin und seine ehrgeizige Besitzerin, auch bekannt als „die Frau“, durch die Höhen und Tiefen des Reitunterrichts und beobachten, wie schnell so eine harmlose Reitstunde eskalieren kann. Die Frau nimmt es nämlich persönlich, wenn ihre reiterlichen Träume von Pi und Pa wie Plöppfolie platzen, weil es schon an den Basics hapert. Zum Glück hat Frau Reitlehrerin positive Vibes für eine Großfamilie und schafft es jedes Mal, dass alle Beteiligten mit einem guten Gefühl aus der Reitstunde gehen. Die besten Geschichten aus dem Blog und exklusive neue Abgründe aus dem Reiterleben.
Taschenbuch, 208 Seiten mit vielen Fotos. Verlag: BoD. ISBN: 978-3-7543-7825-0. 14,99 EUR, eBook: 4,99 EUR (nur für kurze Zeit!)

Über den Autor
Pfridolin Pferd ist ein Freizeitpferd, mit Betonung auf Freizeit. Wenn er gerade nicht schreibt, versucht er, seiner ehrgeizigen Besitzerin und ihren Dressur-Ambitionen aus dem Weg zu gehen.

Übergänge from Hell oder Ein Ruck im Maul, schon steht der Gaul

Ein schwarzes Pferd guckt freundlich in die Kamera

Beschwingt trabe ich um Frau Reitlehrerin herum, die in der Zirkelmitte steht. Die sogenannte Besitzerin sitzt halbwegs manierlich auf mir herum und stört nicht allzu sehr. Dann kommt’s: „Und jetzt ein Übergang zum Schritt.“

„Huch“, macht die sogenannte Besitzerin. Und zack, schlechte Laune. Bei ihr und bei mir, denn ich weiß jetzt schon, dass sie gleich am Zügel ziehen wird. Ihr ist das noch nicht klar, denn sie denkt langsamer als ich.

Das sieht dann ungefähr so aus: Ach du Scheisse. Übergang zum Schritt. Jetzt rattern die kleinen Rädchen in dem, was sie scherzhaft ihr Gehirn nennt. Das heißt, wir müssen irgendwie langsamer werden. Ach nein, durchparieren heißt das. Also bremsen. Frau Reitlehrerin guckt so komisch. Was die wohl wieder hat? Egal. Ich zieh mal ein bisschen am Zügel. Geht ja nicht anders. Na also, Schritt. Gekonnt ist gekonnt.

„Übergänge reiten ist mit das Wichtigste in der Reiterei“, beginnt Frau Reitlehrerin eine längere Rede, wird aber sofort von der Frau unterbrochen: „Übergänge reiten ist gar nicht schwer, das macht man ja ständig.“

„Damit meine ich korrekte Übergänge, denn wir wollen ja unabhängig von der Hand reiten“, lächelt Frau Reitlehrerin diplomatisch.

Wollen wir das? Ist der Frau zwar neu, aber sie nickt sicherheitshalber. „Übergänge from Hell oder Ein Ruck im Maul, schon steht der Gaul“ weiterlesen

Teilen mit:

Linksstellung = Teufelswerk

Zwei Pferde spielen miteinander

Linksstellung ist des Teufels. Ich habe so etwas noch nie gemacht und will auch gar nicht erst damit anfangen.

Aber der Reihe nach. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht: Frau Reitlehrerin ist wieder da und ich muss in Linksstellung laufen. Gern auch in Linksbiegung, wir wären ja schließlich auf dem Zirkel, wie Frau Reitlehrerin mit einem schelmischen Lächeln verkündet. Hmpf.

Man darf nämlich endlich wieder Reitunterricht nehmen – jedenfalls bei uns in der Gegend. Einzeln und draußen. Und das, wo die sogenannte Besitzerin alles andere als wetterfest ist. Aber egal, ich hatte mich schon darauf gefreut, Frau Reitlehrerin wiederzusehen, damit die der Frau die Flausen einzeln und nacheinander austreibt. Zuletzt waren wir ja beim intuitiven Reiten gelandet, wobei sich die Hilfengebung der Frau ungefähr an dem orientiert, was ihr die Stimmen in ihrem Kopf gerade eingeflüstert haben. „Linksstellung = Teufelswerk“ weiterlesen

Teilen mit:

Für euch getestet: OsteoDressage Onlinekurs Trainingsplanung und Exterieur

Die sogenannte Besitzerin hält sich ja gern für ein Naturtalent und kommt damit teilweise auch durch. Hauptsächlich, weil sie keinen Widerspruch dagegen zulässt und jeden in Grund und Boden quatscht, der das Gegenteil behauptet. Nur blöd, wenn man insgeheim das Bedürfnis nach hochwertigem Input hat, aber aus welchen Gründen auch immer den gewünschten Unterricht nicht bekommt. Oder man einfach in der falschen Weltgegend wohnt. Was also tun? Richtig, Onlinekurse gucken!

Mit Seitengängen und Trainingstherapie kennt sich die Frau ja ihrer Meinung nach aus. Was also fehlt? Genau, Trainingsplanung. Unter besonderer Berücksichtigung des jeweiligen Exterieurs, versteht sich. Nicht so stumpf 0815-Training, nein, es darf schon individuell sein. Auf die zarten Körper vom spanischen Mähnenwunder und von mir maßgeschneidert. „Für euch getestet: OsteoDressage Onlinekurs Trainingsplanung und Exterieur“ weiterlesen

Für euch getestet: Wehorse – die Online-Reitschule

Alle gucken Videos – wir auch! Aber nicht irgendwelche. Nein, Ingrid Klimke darf es schon sein. Die ja bekanntlich von der Frau, meiner sogenannten Besitzerin, religiös verehrt wird. Oder Uta Gräf. Oder Anja Beran. Nur vom Feinsten halt. Wir sind nämlich überhaupt nicht anspruchsvoll. Seit die Frau auf Wehorse gestoßen ist, tut sie ihre bisherigen YouTube-Favoriten mit einem abfälligen Schulterzucken ab, gern auch in Kombination mit einem verächtlich gezischten „Anfänger!“.

Wobei sie gern vergisst, dass sie genau diese Leute noch vor wenigen Tagen angehimmelt und beneidet hat, aber so ist sie halt. Meinungsflexibel durch und durch. Jetzt ist es also eine Online-Reitschule. Die Vorteile liegen auf der Hand: man macht sich nicht schmutzig und kann währenddessen auf der Couch Popcorn futtern. „Für euch getestet: Wehorse – die Online-Reitschule“ weiterlesen

Teilen mit:

„Fühl doch mal!“

Das spanische Mähnenwunder im Sonnenschein

„Fühl doch mal“, lockt Frau Reitlehrerin, doch meine sogenannte Besitzerin verweigert sich. „Spür, wie die Bewegung durch deinen Körper hindurchfließt!“

Die Frau schüttelt bockig den Kopf. „Das fließt nicht, das fühlt sich irgendwie nach nix an. Außerdem ist Schritt reiten blöd und langweilig.“ Um ihre Aussage zu bekräftigen, zieht sie die Schultern hoch und guckt böse. „„Fühl doch mal!““ weiterlesen

Teilen mit:

Auf der Suche nach Frau Reitlehrerin. Und einer Reitweise, die auch für Untalentierte geeignet ist.

Das spanische Mähnenwunder

Man glaubt es kaum, aber die Frau hat eine Freundin. Die ähnlich talentiert ist wie meine sogenannte Besitzerin, nämlich gar nicht. Und diese Freundin hat ein Pferd namens Horsti. Horsti durchlebt an ihrer Seite alle Phasen der reiterlichen Verirrungen, genau wie ich. Mit einem Unterschied: er hat keine Frau Reitlehrerin, die ihn vor den ärgsten Auswüchsen beschützt. Ich sage nur Piaffe! Aber das soll sich jetzt ändern, denn Horstis Besitzerin sucht eine neue Reitlehrerin.

„Letztens hatte ich eine Probestunde in der Akademischen Reitkunst“, erzählt sie gerade.

Reitkunst. Die Frau guckt neidisch. Reitkunst würde sie auch gern können. Und akademisch hört sich sehr gebildet an. „Auf der Suche nach Frau Reitlehrerin. Und einer Reitweise, die auch für Untalentierte geeignet ist.“ weiterlesen