Die Gang

Wir sind jetzt in einer Gang, der Lutschi und ich. Ja, sogar das spanische Mähnenwunder darf mitmachen. Weil man ja immer jemand für Erledigungen und doofe Aufgaben braucht. Das ist am besten jemand am unteren Ende der Nahrungskette, weil der nicht groß diskutiert und meistens auch gar nicht versteht, worum es eigentlich geht. So jemand wie unser spanisches Mähnenwunder also. Der Lutschi ist rangniedrig – unter ihm ist nur das Gras – und er braucht seine zwei Gehirnzellen bekanntlich nur fürs Mähnenwachstum. Und wenn der mächtige Herdenchef kommt und sagt, he du da – man kann sich ja nicht alle Namen merken – he du da, guck mal, ob auf dem Zaun Strom ist, dann macht er das.

Alles fing damit an, dass wir ausgewildert wurden. Oder verstoßen, je nach Perspektive. Daran ist natürlich wieder der Lutschi schuld, weil der ja die Röchelitis entwickelt hat und inhalieren musste.

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Und irgendwann hat die Frau laut darüber nachgedacht, ob wir nicht alle zusammen an die See ziehen sollen, weil da so viel gesunde Luft rumfliegt und man vielleicht möglicherweise dann nicht mehr so viel inhalieren muss, das ist nämlich lästig. Und ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, aber irgendwann hat das auch der Mann gesagt. Finger weg von den Beruhigungskräutern aus der Futterkammer, sag ich da nur, das Zeug ist gefährlich. Und jetzt sind wir alle irgendwo, wo es furchtbar viel frische Luft gibt. Weil wir nämlich draußen schlafen müssen. Noch nicht mal die Frau sind wir losgeworden, die stalkt uns nach wie vor rund um die Uhr. Der Mann auch, aber bei dem ist es nicht schlimm.

Zuerst war es ja auch ok, da hatten wir nachts eine schöne Box zum Schlafen. Aber dann war mit einem Mal Schluss mit lustig und seitdem werden wir unterdrückt und zu kriminellen Machenschaften gezwungen. Eigentlich wollte ich Herdenchef sein, das hat der tatsächliche Chef aber anders gesehen. Jetzt bin ich sowas wie sein Bro, was einerseits cool ist, andererseits den Nachteil hat, dass ich tun muss, was er sagt. Weshalb ich also zwangsläufig die Seiten gewechselt habe und jetzt ein Bad Boy bin. Wobei das nicht nur Nachteile hat. Sicher, es ist ein stressiger Job, aber die Meedchen stehen auf mich. Die wohnen leider auf ihrer eigenen Weide, aber sie sind nachts auch draußen, was ich sehr romantisch finde.

Wenn ich nicht gerade zu irgendwelchen Diensten eingeteilt bin. Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Wir machen immer genau organisierte Wanderungen über die Weide und müssen zu bestimmten Zeiten an der Heuraufe sein oder am Wasser. Geschlafen wird in Schichten, da muss man auch gucken, dass man seinen Schlaf-Slot im Unterstand nicht verpasst.

Eigentlich sind die Bösen genauso wie die Guten, nur anstrengender. Ich weiß noch nicht, wie lang ich das hier mitmache. Wenn ich meine eigene Gang starte, wird es viel entspannter, mit mehr Essen und Chillen. Lust, mitzumachen? Bewerbungen bitte an mich, der Lutschi hat seine schon abgegeben. Jetzt, wo seine Röchelitis viel besser geworden ist, kann ich ihn in meiner neuen Gang gut brauchen. Falls mal was zu erledigen ist, was man in einfachen Worten erklären kann 😉

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