Für euch getestet: Ein Halfter von Herr Pferd

Das spanische Mähnenwunder

Im Test: Umflochtenes Halfter von Herr Pferd mit passendem Führstrick

Der Lutschi hat jetzt so’n Angeberhalfter mit passendem Führstrick. So eins, das mit handverlesenen Farben umflochten ist und seinen Typ betont und extra für ihn angefertigt wurde. Ich finde ja, dass er da ganz großes Glück gehabt hat, die Dinger gibt es nämlich in allen Farben und mehreren Rosatönen. Aber als ich die Farben für ihn ausgesucht habe, hatte ich meine friedlichen fünf Minuten und dachte mir, na, nimmste ein paar freundliche, neutrale Farben. Vielleicht was Maritimes, wo doch der Lutschi so eine Wasserratte ist. Falls das Halfter nix taugt, sieht es wenigstens nett aus.
Mich selbst hatte ich wohlweislich nicht als Tester eingeplant, weil man ja vorher nie weiß, ob so ein Produkt toll ist oder nicht. Dieses Risiko sollte natürlich der Lutschi eingehen. Zum Ausgleich gab’s die neutralen Farben. Und wo bleibt die Dankbarkeit? Pustekuchen! Manchmal bin ich einfach zu gut für diese Welt. Zum Ausgleich habe ich ihn dreimal rund um die Weide gejagt.
Herr Pferd hat das Angeber-Halfter und den Angeber-Führstrick für das undankbare Mähnenwunder gebastelt – wahrscheinlich mit seinen eigenen Hufen – und es uns dann zum Testen zugeschickt.

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Ein Herz und eine Seele oder: Mein Weg zu Else

Pferde auf der Weide

Die Pferdeflüsterei hat eine ganz tolle Aktion gestartet, und ich darf mitmachen, weil mich Dani von Fair Riding Corp nominiert hat. Und zwar geht es darum, dass man seinen Weg zum Pferd beschreibt, und wer könnte das besser als ich. Schließlich mach ich den jeden Tag mehrmals in verschiedene Richtungen, oft auch sehr schnell 😉

Also eigentlich heißt es „Wie werde ich mit meinem Pferd ein Herz und eine Seele“, aber ich hab ja leider kein eigenes. Zuerst dachte ich noch, ich würde ein eigenes Pony kriegen, aber dann hat die Frau stattdessen den Lutschi gekauft. Der ist zwar auch ganz unterhaltsam, weil er nicht so schlau aus der Wäsche guckt, aber er ist halt nicht mein eigenes Pferd. Das ist Else zwar auch nicht, aber immerhin haben wir eine On-Off-Beziehung, und das geht ja schon mal in die richtige Richtung.

Das mit Else hat sich ganz zufällig ergeben, weil sie in die Box neben meiner eingezogen ist, und zwar ohne mich vorher zu fragen. Dann hat sie sich eingebildet, ich wäre ohne sie völlig hilflos und sie müsste alles haarklein mit mir besprechen. So etwa:
„Pfridolin, meinst du wirklich, du solltest das noch essen?“
„Ja, das sollte ich. Es sieht lecker aus.“
„Aber sooooviel Kraftfutter! Wozu ist das gut?“
„Es macht mich kräftig. “
„Und dick.“
„Selber dick.“
Na ja, und dann gab ein Wort das andere. Wie bei so nem alten Ehepaar.

Es gab aber auch schöne Zeiten, zum Beispiel, wenn ich sie in den Hintern gezwickt habe und sie nicht schnell genug war, um sich zu wehren. Das war damals, in unserer romantischen Phase. Mittlerweile ist sie verdammt schnell geworden. Ihr Sinn für Humor hat sich leider nicht in demselben Maß entwickelt ^^

Nun hat Else ja beileibe nicht nur schlechte Seiten. Sie fand meine grausam verhunzte schief geschnittene Mähne abscheulich, mich selbst aber süß. Das ist vielleicht ein zweifelhaftes Kompliment, aber jemand mit meinem Frisurenproblem darf nicht wählerisch sein. Außerdem gibt es ganz schön viel Else, weil sie nicht gerade klein oder schmal ist. Das ist auch gut, weil man sich wahlweise dahinter verstecken in ihrem Windschatten aufhalten oder in ihrem Schatten grasen kann. Unglücklicherweise hat sie mal viel Sport getrieben und weiß also, dass es so etwas wie Muskeln gibt. Die vermisste sie sehr schnell bei mir, was zu unsachlichen und ungerechtfertigten Kommentaren über meine Figur führte. Schließlich bin ich ein barockes Dressurpferd, das muss einen tiefen Schwerpunkt haben.

Dann lernte sie Konrad, den Totilas für Arme das Sportpferd kennen, und ab da war es ganz vorbei. Ständig hat sie an mir und meinem Body rumgemeckert. Und wenn sie nix gesagt hat, hat sie geschnarcht. Oder hungrig mit ihrem Heunetz gekämpft, weil sie selbst nicht die Allerschlankste und die meiste Zeit auf Diät ist. Das kann einem schon die Laune verderben, und meine gleich mit 😉

Aber nun ist ja wieder Frühling und ich fühle mich sehr romantisch, wenn ich an Else denke. Bin ja schließlich ein Fast-Hengst, hehe. Außerdem hat mich Else letztens so verträumt angeguckt. Das kann nur eins bedeuten: Sie liebt mich.

Ich werde mich also ganz unauffällig an sie heranpirschen, ihr tief in die Augen schauen und sie gekonnt um den Finger Huf wickeln. Zweierlei kommt mir dabei zugute: Wir stehen auf derselben Weide und Else trägt tagsüber eine Fressbremse. Mit anderen Worten: Sie kann mich nicht beißen 😉 Das vereinfacht meine Annäherungsversuche kolossal, zumal ich mir vorgenommen habe, sie nicht auf das Ding in ihrem Gesicht anzusprechen. Vielleicht kann ich auch punkten, wenn ich ihr beim Ausziehen und/oder Zerstören helfe? Das ist sicher sehr romantisch und nächstenlieb, weil es eine gute Tat ist. Die Wiese ist groß genug, so dass man uns nicht so schnell findet. Und die zerstörte Fressbremse auch nicht. Sollen auch gar nicht gut für die Zähne sein, die Dinger, hab ich gehört. Das wäre dann schon meine zweite gute Tat. Da kann Else doch gar nicht anders als mit mir ein Herz und eine Seele sein, oder? 😉

Was mich jetzt aber doch mal interessieren würde: Wie war eigentlich dein Weg zum Pferd, liebe Miri von Mein Faible?

P.S. Wer schon alles dabei war:
Christina von Herzenspferd
Dani von Fair Riding Corp
Tanja von Tash Horse Experience
Akki von Fü(h)rpferd

Noch 57 Tage bis zum Frühling!

So nett es auf dem Paddock auch ist, eins fehlt: Gras! Und Frühling! Und Stuti. Faxe meint, das wären schon drei Dinge, das ist mir aber egal. Und schließlich: Was weiß so ein haariger Tinker, der zugegebenermaßen mein bester Freund ist, schon von Romantik? Eben 😛

Else sehe ich ja mittlerweile und eher unfreiwillig Tag und Nacht, aber Stuti nur noch ganz selten. Ich gebe zu, unser Verhältnis war zuletzt nicht ganz spannungsfrei, was möglicherweise auch daran liegt, dass ich mich nicht nur mit ihr, sondern auch mit Rosa, der Haflingerin, und meiner Nachbarin Else getroffen habe. Aber als wir neulich zusammen in der Reithalle waren, war es wie am ersten Tag. Sie hatte nur Augen für mich und wäre mit mir überallhin gegangen, wenn ich nicht gerade an der Longe gewesen wäre. Und das lag nicht nur an meinem rosa Glitzer-Stirnband!

Frau Reitlehrerin hat nämlich die Frau und mich zu Sitzübungen an der Longe vergattert. Also eigentlich nur die Frau, aber ich muss halt auch dabei sein. Das Gute daran ist, dass ich mich dabei mit Stuti treffen kann, die oft zur selben Zeit geritten wird.

Man muss sich das so vorstellen: Ich laufe immer im Kreis um Frau Reitlehrerin rum, während die Frau auf meinem Rücken Turnübungen ausführt, die bei dreijährigen Kindern niedlich aussehen. Bei der Frau denkt man eher was in der Art von „Oha, ein Nilpferd lernt reiten.“ Nein, das war nur ein Scherz. Tatsächlich denkt man: „Boah, dieses Reiten scheint aber ganz schön schwer zu sein, wenn sogar diese gestandene Frau da drüben Schwierigkeiten damit hat.“ Das liegt aber nicht nur an mir, sondern daran, dass Reiten halt wirklich schwierig ist. Obwohl ja tatsächlich ich die meiste Arbeit tue, sind hinsichtlich des Bedienpersonals obendrauf Fähigkeiten wie zum Beispiel Ganzkörperkoordination, Geschicklichkeit und Einfühlungsvermögen gefragt. (Also das, was ich meistens manchmal nicht habe).

Nur mal so als Beispiel: Wieviel Menschen sind denn mit beiden Händen auf den Millimeter gleich geschickt? Ja, ne – da muss man schon ein bisschen üben 🙂 Genauso wie wir Pferde, die die Turnübungen Lektionen sowohl auf der rechten wie auf der linken Hand üben müssen, und zwar bitteschön gleich geschmeidig. (Stichwort Gymnastizierung und Geraderichtung)

Na, also wir auf dem einen Zirkel, die Frau schwitzend und nicht ganz losgelassen am Schulter- und Hüftenkreisen, und Stuti auf dem anderen Zirkel. Jedes Mal, wenn wir uns begegneten, leuchteten ihre Augen. Meine natürlich auch, denn bald ist Frühling und da werde ich immer besonders romantisch <3 Außerdem wohnen wir im Frühling wieder alle zusammen auf einer großen Weide- jedenfalls tagsüber. Nachts bin ich nach wie vor in der Box neben Else und kann mir ihr Geschnarche anhören 🙁

Jetzt im Winter ist Stuti tagsüber auf einem Paddock am anderen Ende der Welt des Stalls, zusammen mit Rosa und anderen Mädels, die sich aber nicht für mich interessieren langweilig sind. Anscheinend ist es auf Dauer doch nicht so nett in einer Stutengruppe. Die meinen immer alles so ernst und wenn’s da mal Ärger gibt, ist Schluss mit lustig.

Wir Wallache Fast-Hengste toben zwar auch ziemlich rum, aber bei uns ist es normalerweise nur Spaß. Da geht dann schon mal ein Halfter oder eine Paddockdecke kaputt, aber meistens nicht mehr. Dafür sind wir immer ausgeglichen und schmutzig. Stuten nicht, die sind anders. Also schon auch schmutzig, aber auf komplizierte Art. Man weiß nicht genau, warum.

Aber Faxe und ich Männer haben eh keine Ahnung und machen grundsätzlich alles falsch. Außerdem sind wir unsensibel und grobmotorisch. Sagt jedenfalls die dicke Else. Ich weiß gar nicht, wie sie auf sowas kommt. Und schon gar nicht, wieso sie mich jetzt beißen will. Es gab doch gerade erst Futter.

Aber so, wie mich Stuti angelächelt hat, rechne ich mir schon Chancen für das Frühjahr aus. Und das trotz meiner grausigen Frisur! Stuti ist schon sehr, sehr nett und möglicherweise kurzsichtig und ich bin gerade sehr verliebt.

Die Frau hat mir zuletzt vor der Weihnachtsquadrille die Mähne verunstaltet und die Zacken sind schon ein bisschen herausgewachsen. Die Mädels stehen ja so auf Wallemähne – bestimmt hab ich bald auch eine und bekomme ein Liebesleben <3 Eine Frage hab ich aber noch: Wie schnell wächst eigentlich so ne Mähne?

Die Seele baumeln lassen

Gestern wurde ich geimpft und habe deshalb heute und morgen frei. Die Frau sagte, es wäre eine Impfung gegen meine Rosa-Allergie gewesen und sie könnte deshalb jetzt alles für mich in Pink kaufen. Ich glaube aber, sie hat mich angelogen. Faxe hat gesagt Das weiß doch jeder, dass man gegen eine Allergie nicht geimpft wird kann, sondern desensibilisiert werden muss. Und damit gibt sie sich bekanntlich große Mühe.

Im Moment hab ich aber frei und kann die Seele baumeln lassen, und die Frau darf auch mitmachen. Diese ganze Reiterei wird ohnehin überschätzt. Die Frau gibt sich immer so doll Mühe, das kann doch keinen Spaß machen, oder? Einfach mal entspannen und den ganzen Druck rausnehmen, dann kriegt man auch keine hektischen Pickel, finde ich. Natürlich ganz uneigennützig. Ihr kennt mich ja 😉

Es gibt viele Dinge, die wir zusammen tun können und die Spass machen. Was ihr bestimmt sehr gut tun würde, ist Zirzensik. Sie müsste mich nicht erst aufwendig satteln, sondern braucht nur einen großen Beutel mit Leckerli. Bei Zirzensik ist es nämlich so, dass man niemanden schleppen muss und Leckerchen kriegt qualifiziert bespaßt wird. Für so Sachen wie Vorderbein heben oder Kopfschütteln. Oder Handtuch aufheben oder was einem sonst so einfällt. Auch toll: Spazierengehen – ich sage nur Gras to go! Irgendwann muss doch auch der Frau auffallen, dass das eine total chillige Sache sein kann. Mit der richtigen, tiefenentspannten Begleitung findet man auch in aller Seelenruhe zum Stall zurück.

Und dann meinetwegen Doppellonge, um meinen attraktiven, muskulösen Body zu trainieren. Da kann die Frau auch wunderbar und unverkrampft die Sache mit der Anlehnung vom Boden aus üben. Wenn sie sich nicht grade in der Longe verwickelt.

Was wir auch gut und entspannt zu zweit können: Massieren (das tut die Frau) und Massiertwerden (das ist mein Job). Leider meint Faxe, man soll das nicht direkt nach einer Impfung machen. Aber so in ein, zwei Wochen könnte ich mir das ganz prima vorstellen. Die Frau hat nämlich fleißig an nichtsahnenden Opfern geübt und weiß inzwischen tatsächlich, wie das geht. Wenn sie so an mir rumknetet, schnauft sie auch nicht so hektisch wie sonst. Es scheint also auch gut für sie zu sein. Und wenn sie mit den Fingernägeln an meinem Widerrist rumkrabbelt, ist das fast so gut wie mit den Zähnen beknabbert zu werden. Nur schade, dass sie danach immer so schmutzig ist. Da mag man sich gar nicht das Maul an ihr abputzen 😉

Die ??

Ein schwarzes Pferd mit offenem Maul. Es sieht aus, als würde es lachen.

Um uns schon mal auf unsere Tätigkeit im Krimi vorzubereiten, haben Faxe und ich jetzt als fünftes Standbein eine freiberufliche Ermittlertätigkeit aufgenommen. Wir nennen uns dabei „die zwei Fragezeichen“. So eine kriminalistische Tätigkeit will nämlich gelernt sein, das kann man nicht einfach so. Ich selbst bin ja glücklicherweise ein Naturtalent und kann eigentlich alles, was ich will, aber Faxe fehlt eindeutig die praktische Erfahrung und vor allem die sachkundige Anleitung durch das Naturtalent.

Welcher Krimi, fragt ihr. Das könnte ich mich auch fragen, wenn ich nicht genau wüsste, dass tief in mir drinnen gerade ein kreativer Prozess stattfindet und mit Macht nach außen drängt. Mit anderen Worten: Ich muss es nur noch aufschreiben. Faxe lästert immer, man sähe mich nie schreiben, aber der hat ja keine Ahnung, wie wir Künstler arbeiten.

Ich muss also das Ergebnis meiner schöpferischen Tätigkeit nur noch zu Papier bringen, aber das geht ja Ratzfatz, und dann bricht der Geld- und Möhrensegen über mich herein. Dann müssen Faxe, Else und Stuti immer nett zu mir sein, jawohl 🙂 Stuti ist ja immer nett, die kann gar nicht anders <3 , aber für Else wird das eine gewaltige Umstellung.

Bis dahin haben Faxe und ich uns auf das Wiederfinden verschwundener Gegenstände spezialisiert. Zum Beispiel wissen wir jetzt, wo verlorene Hufeisen hingehen. Wenn die sich einmal verirren und nicht mehr bei ihrem Pferd sind, halten sie sich meistens auf dem matschigen Wegstück beim hinteren Wäldchen auf. Oder verlorene Longierpeitschen: Die sind im Longierpeitschen-Nirvana, das direkt hinter dem Longierzirkel beginnt. Ihr seht also: Mit dem Ermitteln kennen wir uns aus. Getreu dem Motto „Wat nix kost‘, is‘ auch nix“ sind wir (natürlich) teuer. Wir wollen uns ja nicht mit Kleinkram abrackern, sondern mindestens Kunstschätze suchen.

Ein weiteres Beispiel, um unsere überzogenen Honorarforderungen zu rechtfertigen: Letztens haben wir im Unterricht gehört, dass Stutis Reiterin öfter mal die Bügel verliert. Wir haben also jetzt beide gut aufgepasst (ich musste Faxe allerdings wiederholt korrigieren und darauf aufmerksam machen, worauf es ankommt – merke: bei einer Observation braucht man ausreichend Proviant) und schlussendlich festgestellt, dass der Bügel gar nicht verloren war, sondern der Fuß der Reiterin sich einfach nicht merken konnte, wo er abgeblieben war. Menschen, ne. Wenn sie nicht so putzig und unterhaltsam wären, wären sie wahrscheinlich längst ausgestorben.

Wenn euch also die Mona Lisa oder das Bernsteinzimmer abhandengekommen ist, wisst ihr ja jetzt, wen ihr mit der Suche beauftragen könnt 😉