Die Reitbeteiligung

Neulich auf dem Sklavenpferd. Ein Pferd guckt traurig in die Kamera.

Die sogenannte Besitzerin will ja Distanzreiterin werden, aber heimlich. Wie genau das ablaufen soll, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Ihr hat aber gedämmert, dass es aus organisatorischen und anderen Gründen günstig wäre, erstmal eine Reitbeteiligung für mich und/oder den Lutschi zu finden. Wer ihn nicht kennt: Der Lutschi ist unser spanisches Mähnenwunder und benötigt seine Gehirnzellen ausnahmslos für das Mähnenwachstum. Nutzt ihm aber nix, er ist jetzt auch in Ebay Kleinanzeigen.

Wie man sich da fühlt – erst ist man das Augäpfelchen und dann wird man auf dem Sklavenmarkt feilgeboten, damit irgend so ein feiner Herr Araber bei uns einziehen und mit der Frau durchs Gelände knattern kann. Wie viele von den Beruhigungskräutern aus der Futterkammer will die eigentlich noch essen? Und wer hätte gedacht, dass ihr aktuelles Lebensziel nicht Dressurqueen und Piaffe ist, sondern verwegene Distanzreiterin und Knallgas? Andererseits ändert die Frau spätestens alle fünf Minuten ihre Meinung, von daher bleibt es spannend. Aber im Moment sind der Lutschi und ich auf besagtem Sklavenmarkt und es kommen fremde Leute, um uns kennenzulernen. „Die Reitbeteiligung“ weiterlesen

Die Frau entdeckt die dritte Gangart

Die Frau reitet ja neuerdings regelmäßig aus. Eigentlich nur, weil sie im Stall damit angeben will, wie cool und mutig sie ist. Und weil sie es nicht erträgt, dass der Mann sich beim Dressurreiten so wacker schlägt und ihr jetzt auch noch im Gelände Konkurrenz macht.

Als das mit den Traversalen anfing, hat sie beschlossen, sich das nicht gefallen zu lassen und sich stattdessen wie eine Nacktschnecke an Frau Reitlehrerin geheftet, sobald die Anstalten machte, den Hof zu Pferd zu verlassen. Sie hat sie sogar dazu genötigt, sich Faxe auszuleihen, weil sich die Frau sicherer fühlt, wenn Faxe dabei ist. Verrückt. Als ob ich keine vertrauenswürdige Ausstrahlung hätte! Wenn es hart auf hart kommt, wird so ein verschnarchter Tinker als Erster von den Nordic Walkern oder vom Bus gefressen, während ich die Frau im wilden Zickzackgalopp sicher zum rettenden Reitstall zurückbringe. Aber mich fragt ja keiner.
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