Dertutnix und Derwillnurspielen und die Pferdeweide

„Dertutnix! Derwillnurspielen!“, ruft die fremde Frau, die bei uns am Weidezaun steht. Dertutnix und Derwillnurspielen tummeln sich derweil bei uns auf der Weide, schnuppern hier, gucken da und steuern schließlich auf uns Pferde zu. Dertutnix ist gelb und flauschig, Derwillnurspielen schwarz und schnell. Gerade umkreist er den Lutschi, was unser spanisches Mähnenwunder ist und für gewöhnlich tiefenentspannt. Ganz anders als die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, die in diesem Moment wie ein Pilz aus dem Boden wächst und sich nicht entscheiden kann, wen sie als erstes auffrisst: Die Hunde oder die fremde Frau. Ihre Wahl fällt auf die fremde Frau.

Was möglicherweise ein Fehler ist, denn im Gespräch stellt sich schnell heraus, dass die Dame null Einfluss auf ihre Wauzis hat. „Wir sind spazieren gegangen und dann war da diese schöne Wiese, da sind sie einfach hingelaufen. Die tun aber nix. Beide.“

„Das ist keine Wiese, sondern eine Pferdeweide“, schnauft die Frau.

„Ach, jetzt sehe ich es auch“, freut sich die Hundebesitzerin.

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„Und es wäre SEHR SCHÖN, wenn sie jetzt endlich ihre Hunde da wegholen würden!“

„Sie, das ist hier freie Natur, da können meine Hunde auch drin rumlaufen“, entrüstet sich die Hundebesitzerin.

Und zack, Blutdruck. „Von wegen freie Natur. Das ist Privatbesitz und eingezäunt, und da haben ihre Fiffis aber mal gar nichts zu suchen!“

Während des mittlerweile etwas lauteren Gesprächs flitzt Dertutnix über die Weide und macht einen Haufen. „Den machen Sie aber weg!“, donnert die Frau. „Das Gras ist Futter für meine Pferde und kein Hundeklo!“

„Das kleine Häufchen! Auf der Straße liegen Pferdeäpfel, die sind viel größer. Die macht auch keiner weg“, erwidert die Hundebesitzerin. Der Punkt geht an sie. Die sogenannte Besitzerin behauptet zwar immer, sie würde die Hinterlassenschaften vom Lutschi und von mir mit dem Schuh an den Straßenrand schieben, aber man kann ja nicht an alles denken. Vor allem, wenn man ein sehr kleines Gehirn hat. Wobei das von der Hundebesitzerin auch nicht wirklich funktionsfähig zu sein scheint.

Getreu dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung schnauzt die Frau die Hundebesitzerin an: „Da müssen sie wohl besser auf ihn aufpassen. Momentan ist Brut- und Setzzeit, da müssen Hunde ohnehin an der Leine bleiben. Und wenn sie Nummer Zwei nicht bald zu sich rufen, kriegt der von dem Pferd da drüben einen Tritt, den er vielleicht nicht überleben wird.“ Sie deutet auf Derwillnurspielen, der mir um die Hinterbeine schleicht. Ich nehme insgeheim schon Maß.

„Das ist ja lebensgefährlich! Und das sagen sie mir erst jetzt?!“

„Ich habe sie nicht gebeten, unsere Weide zu betreten.“

Derwillnurspielen wechselt sein Betätigungsfeld und erschreckt jetzt den Lutschi. Der ist nicht ganz so weltoffen wie ich und sucht sein Heil in der Flucht. Bevor es zu weiteren Tätlichkeiten kommt, beschließt Dertutnix, der anscheinend einen regen Stoffwechsel hat, sein neues Revier zu markieren und pinkelt gegen den Stromzaun. Es kommt, was kommen muss: Waldi kriegt amtlich einen gewischt und rennt jammernd zum Frauchen, dicht gefolgt von Derwillnurspielen. Frauchen ist entsetzt: „Waaaaas, da ist Strom drauf? Mein armer Waldi. Das dürfen sie doch gar nicht. Der hat sich jetzt weh getan und das ist allein ihre Schuld!“

Die Frau erreicht allmählich den Siedepunkt: „Gucken Sie mal, da steht ein Schild: Vorsicht Powerzaun.“

„Aber der Waldi kann doch gar nicht lesen!“

„Aber vielleicht lernen Sie es noch“, kontert die Frau, die insgeheim darüber nachdenkt, wo sie auf die Schnelle drei Leichen entsorgen könnte. Aber irgendwas verrät ihre düsteren Pläne, und Hunde samt Besitzerin ergreifen die Flucht. Und wenn wir Glück haben, kommen sie auch nicht so schnell wieder.

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