Für euch gelesen: Reise zu einer Pferdeseele

Die sogenannte Besitzerin ist zum und aufs Pferd gekommen wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind: Überraschend und danach wurde gefeiert. Man hat es ihr keineswegs an der Wiege gesungen, dass sie mal nicht nur einen, sondern gleich zwei Körper koordinieren würde, deshalb wird das auch nie passieren 😛 Von Haus aus hat sie die Eleganz eines Koalas und das Körpergefühl eines Steins. Ähnlich empathisch ist sie. Wobei sie in letzter Zeit auffallend flauschig ist (wahrscheinlich die Koala-Gene) und sich Mühe gibt, das spanische Mähnenwunder und mich beim Reiten und auch sonst nicht allzu sehr zu stören. Vielleicht hat das ja mit dem Buch zu tun, das sie gerade liest. Es heißt Reise zu einer Pferdeseele und da denkt man gleich, huiuiui, jetzt geht’s los mit Achtsamkeit und Esogeschwurbel, aber das tut es gar nicht.

Hier aber erstmal die Eckdaten:
Reise zu einer Pferdeseele
Vera Malissa
Verlag: tredition
152 Seiten/ Taschenbuch 16,90 EUR

Tatsächlich schildert die Autorin bodenständig und nachvollziehbar ihren Weg von der erwachsenen Reitanfängerin zur Pferdebesitzerin beziehungsweise mittlerweile Offenstallbesitzerin und Züchterin. Die Anfänge sind so, wie man es keinem wünscht, vor allem keinem Pferd. Aber da macht man sich als Anfänger mangels Ahnung auch nicht allzu viele Gedanken. Man weiß es halt einfach nicht und vertraut darauf, dass die Reitlehrer und das Stallpersonal schon alles richtig machen. Es dauert allerdings nicht lange, bis Vera Malissa erste Zweifel beschleichen. Sie verliert ihr Herz an das traumatisierte Schulpferd Sanchez und hat zum Glück ein feines Gespür für ihn und seine Nöte.

Trotzdem dauert es noch lang, bis Sanchez im schönen Offenstall steht und das Leben in einer passenden Pferdegruppe genießen kann. Vera Malissa beschreibt ihren Weg und die einzelnen Schritte darauf sehr anschaulich und wahrscheinlich kann sich jeder in der ein oder anderen Situation wiedererkennen. Immer dabei: Ganz viel Liebe und mehr und mehr Erkenntnisse. Ziel ist nur noch, dass es dem mittlerweile unreitbaren Sanchez endlich gut gehen soll. Und da bekommt man doch Herzchen in der Pupille, weil das einfach schön ist.

Pro: Authentisch und berührend.

Contra: Leider ist die Qualität der Fotos nicht gut, kann man vielleicht schon am Cover erkennen. Die Gedichte waren auch nichts für mich. Aber hey, die Geschmäcker sind unterschiedlich.

Für wen geeignet: Pferdeliebhaber, am besten die, die noch am Anfang stehen und nicht so recht wissen, wo die Reise hingehen soll. Da ist dieses Büchlein ein guter Wegweiser.

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