„Kauft, Leute, kauft!“ – der Meisterdetektiv im Interview

Wo ich ja jetzt voll berühmt bin, muss ich auch Interviews geben. Das ist bei uns Stars einfach so.

Der Einfachheit halber habe ich meinen Kumpel Faxe damit beauftragt, den Interviewer zu machen. Ihr kennt ihn, es ist der Tinker an meiner Seite, der mir zuarbeiten darf.

„Faxe, ich wäre dann soweit.“ Kein Faxe weit und breit.

So kann ich nicht arbeiten. Ich so voll fame und der Tinker trödelt.

„Faxe!“ Keine Antwort.

„Einmal mit Profis arbeiten“, knurre ich.

„Dann müsstest du die aber bezahlen“, meldet sich Faxe, der mit einem Mal doch da ist, ungebeten zu Wort.

„Faxe, das war so nicht abgesprochen. Wir hatten doch deine Fragen vorher geübt“, weise ich ihn zurecht. Freundlich, aber souverän. Also genau so, wie nette Stars das machen. Nett ist wichtig. Man will ja nicht unnahbar wirken.

Pause.

„Faxe, jetzt fang endlich an.“

„Na gut. Räusper. Ähem. (spricht mit verstellter Stimme weiter) Wie hat sich Ihr Leben durch das Bücherschreiben verändert?“

„Ach, gar nicht so sehr. Natürlich muss man aufpassen, wo man langgeht, weil einem die Frauen zu Füßen liegen. Aber das war ja schon immer so.“ Locker, souverän, unaufgeregt. So muss das.

„Ich erinnere mich da aber an ganz andere Aussagen“, wirft Faxe im Ermittler-Tonfall ein.

„Faxe, jetzt hör aber auf. Du musst da schon unterscheiden. Wir sind jetzt im Interview und du fragst mich genau das, was ich dir gesagt habe. Genauso, wie du sonst alles tust, was ich dir sage. Klar soweit?“

Kurze Pause, während der der Interviewer zuerst ungläubig guckt und dann albern lacht.

Ja ok, den letzten Satz nehme ich zurück. Mein getreuer Adlatus legt nämlich großen Wert auf eigenständiges Denken und Handeln, da muss man auch drauf eingehen. Befindlichkeiten und so, ihr versteht.

„Mein gleichberechtigter flauschiger Freund“, versuche ich es nochmal, „können wir jetzt bitte mit dem Interview weitermachen?“

„Waff iff denn für miff drin?“, lautet die undeutliche Antwort.

„Faxe, du isst doch nicht etwa schon wieder?“

Kauen, dann: „Wieso denn nicht? Sonst gibt’s hier ja nix zu tun.“

Heutzutage ist es wirklich schwierig, gutes Personal zu finden. Laut sage ich: „Wir könnten Werbung für unsere Privatdetektei machen. Und für die Bücher.“

„Ja genau. Die Bücher. Kauft, Leute, kauft! Für jedes verkaufte Buch krieg ich eine Möhre! Von dem Herrn Oberdetektiv da drüben bekomm ich nämlich nix.“

„Doch, Faxe. Ruhm und inneren Reichtum. Und die Frauen stehen auf einen.“

„Das tun die auch so.“

Es ist doch zum Aus-der-Haut-fahren. Bei mir tun die das nämlich nicht, aber darüber möchte ich jetzt nicht mit Faxe streiten. Wer uns kennt, weiß auch, woran das liegt.

Und allen anderen sage ich: Kauft, Leute, kauft! 😉

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Und für alle, die sich immer noch fragen, worum es eigentlich geht, hier die Auflösung:
Krimi Nr. 1
und Krimi Nr. 2

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