Dein Freund und Helfer. Nicht.

Die Frau hat jetzt ein Seelenpferd und Herzenspony. Tipp: Ich bin es nicht. Nein, es ist der Lutschi, unser minderjähriges Mähnenwunder. Der sie immer so süß und schläfrig durch seinen zotteligen Schopf anblinzelt, wenn sie sich neben ihn auf ihre rosa Flauschidecke legt, um zu meditieren. Das ist nämlich die neueste Unsitte hier: wenn man mit nix Bösem rechnet und verträumt nach unten guckt, liegt da unsere kleine Ostwind-Wendy auf ihrer schweinchenrosa Meditationsdecke und ommmt vor sich hin. Nachdem ich neulich vor Schreck fast an die Decke gesprungen bin, hat sie beschlossen, dass unsere seelische Verbindung doch nicht so das Gelbe vom Ei ist und ihre Rumlieg-Aktivität auf die Box vom Lutschi verlagert, weil der ja sooooo sehr ihr Herzenspferd ist. Und so nah an ihrer Seele und überhaupt.

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Das Einzige, was der Lutschi ist, ist langsam. Und verträumt. Mehr aber auch nicht. Offensichtlich reicht das aber schon aus, um sich als Seelengefährte und Therapeut zu qualifizieren. Ja genau, Therapeut. Die spanische Brezelbirne ist jetzt auch Seelenklempner. Und was für einer, meint die Frau.

Man könnte das auch gar nicht beschreiben, man müsste es spüren, sagt sie, wenn sie vom Mann gefragt wird, warum zum Henker sie auf der schweinchenrosa Decke in der Pferdebox herumflackt. Diese innere Verbindung. Hach. Der Mann wäre immer so unsensibel. Und der Pfridolin erst! Aber der Lutschi wäre der Einzige, der sie und ihre zerbrechliche Seele wirklich versteht. Da wären so ganz besondere Schwingungen in der Aura. Ganz unbeschreiblich wäre das und total schön. Eben Balsam für ihre verhärtete und angespannte Seele.

Der Lutschi ist währenddessen ganz verständnisvoll und sensibel aufs Boxenpaddock gegangen, wo das Heunetz hängt. Da hört man ihn Heu rupfen. Zwischendurch kommt er zum Pinkeln rein. Das ist der Moment, wo die Frau überlegt, doch lieber mit ihrer Schweinchendecke aufs Gruppenpaddock umzuziehen, wo wir uns tagsüber aufhalten. Da pinkeln wir nicht, weil der Boden da hart ist. Aber es gibt Heu, was immer schöne Stimmung macht. Auch bei der Frau, die sich freut, wie herrlich beruhigend das Geräusch von heufressenden Pferden ist. Außer, wenn jemand futterneidisch wird und jemand anderen vertreibt, und das zur Not auch quer über schweinchenrosa Decken und meditierende Frauen hinweg.

„Wunderbar, wie sehr einen dieses Meditieren belebt“, meint der Mann, der von Ferne beobachtet hat, wie die Frau mit einem Riesensatz das Paddock verlässt.

„Ja, ganz wunderbar“, schnauft die sogenannte Besitzerin. „Ich wollte sowieso gerade ins Reiterstübchen, da ist es wenigstens geheizt. Da meditiert es sich gleich noch mal so gut.“

Und so ganz vielleicht ist ein Pferd doch kein Therapeut, sondern einfach ein Pferd. Ich warte mal ab, vielleicht kommt sie da noch selber drauf 😉


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