Die Frau singt und trabt

Unsere Ausritte haben sich verändert. Das ist gut, weil wir jetzt öfter rausgehen. Es ist aber auch schlecht, weil Frau Reitlehrerin letztens die tolle Idee hatte, die Frau in unheimlichen Situationen singen zu lassen. Singen wäre nämlich total gut für die Atmung und die Entspannung und vor allem super gegen Angst. Leider hat sie dabei übersehen, dass die Frau zwar laut und gern, aber auch furchtbar falsch singt. Und sich außerdem keine Texte merken kann.

Unheimliche Situationen sind übrigens alle, in denen sich irgendwas bewegt oder komisch anhört.

Mit anderen Worten: Die Frau singt dauernd, und zwar ausgerechnet „Trippel, trappel, Pony“. Wer es nicht kennt, kann sich die nervenzerfetzende Melodie hier anhören. Im Text kommt sie allerdings nie weiter als „Trippel, trappel, trippel, trappel, Pony!“ Da kann das Zuhören auf die Dauer schon anstrengend werden. Glücklicherweise hört sie zwischendurch auch mal auf zu singen, und zwar immer dann, wenn ich trabe. Dann quietscht sie.

Sie hat es nämlich bisher nicht für möglich gehalten, dass man beim Ausreiten andere Gangarten als Schritt geht und das auch noch überlebt. Das erzählt sie Frau Reitlehrerin jedes Mal, wenn wir draußen traben – ohne Frau Reitlehrerin auf Faxe, der mittlerweile zum Dressurtinker mutiert ist, traut sich meine hasenherzige Besitzerin nämlich nicht ins Gelände.

Ich finde das vernünftig, denn so kann Frau Reitlehrerin auf sie aufpassen und ich muss es nicht tun. Außerdem kann ich so mit Faxe quatschen. Wir beide sprechen ja glücklicherweise Körpersprache, so dass uns das Gesinge der Frau dabei nicht stört. Beziehungsweise das Quietschen. Wenn gequietscht wird, müssen wir halt nur mehr auf unsere Füße aufpassen.

Dieses Traben draußen macht aber ganz schön viel Spaß – vielleicht entdecken wir ja sogar noch eine dritte Gangart? Die Frau fühlt sich jedenfalls jetzt schon wie Ingrid Klimke 🙂

Lesetipp: Saskia vom Pferdespiegel hat auch etwas zum Thema Angst geschrieben.
Karo von den Pferdefreunden erklärt, warum die Atmung (und auch das Singen) wichtig für die Entspannung ist.
Auch Petra von der Pferdeflüsterei kennt das Problem.

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